Kurzsichtig

Zum Bericht "Die Tür bleibt zu" (TV vom 18. Februar):

"Die Tür" fordert eine angemessene Bezuschussung ihrer Beratungsleistungen, und die Kreisverwaltung Trier-Saarburg beschließt daraufhin, dass auf die Mitarbeit dieses Vereins, der in der Vergangenheit anerkanntermaßen wertvolle Arbeit in der Suchtberatung geleistet hat, verzichtet werden kann. Wohl gemerkt, es geht nicht um die Qualität der Arbeit, sondern wie so oft um das liebe Geld, das nicht in ausreichendem Maße vorhanden ist. An anderer Stelle steht an diesem Tag im Trierischen Volksfreund der Bericht "Kampf der närrischen Randale". Stadt und Polizei haben ein "umfangreiches Konzept" vorgestellt, um Pöbeleien und Scherbenhaufen anlässlich der Straßenfastnacht in den Griff zu bekommen. Hauptursache für oft noch sehr junge randalierende Fasenachter: Alkohol und andere Drogen. Die Umsetzung dieses Konzeptes wird sicherlich einiges an Geld kosten. Es ist von "verstärkter Polizeipräsenz" an den Karnevalstagen die Rede; die kostet sicher auch ein paar Euro. Einerseits werden Stellen, die sich mit Suchtprävention befassen, Mittel gekürzt. Andererseits wird viel Geld aufgewandt, um die Folgen zu bekämpfen. Gespart wird - wie so oft - an der falschen Stelle, und das ist völlig kurzsichtig. So kurzsichtig wie die Entscheidung der Kreisverwaltung, die eigentlich froh sein sollte, ihren Bürgern eine fachlich kompetente Suchtberatung anbieten zu können, um damit auch für die Zukunft vorzusorgen. Völlig kurzsichtig erscheint auch, die Beratungsleistungen jetzt einfach auf Gesundheitsamt, Diakonie und Caritas zu verteilen. Können diese Stellen zusätzliche Leistungen kostenneutral und noch nebenbei erbringen? Sicher nicht. Bernarda Hensel, Igel

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