Kurzweilige Revue und ein Blick hinter die Kulissen
Trier · Höhepunkte aus der Welt von Musik und Theater haben Schauspieler des Trierer Theaters und das Philharmonische Orchester der Stadt für Studenten und Mitarbeiter der Universität auf die Bühne des Stadttheaters gebracht. Diese überraschende, eindrucksvolle und kurzweilige Revue präsentierten Intendant Gerhard Weber und die Dramaturgen Peter Oppermann und Peter Larsen beim ersten "Tag der Uni im Theater".
Trier. Szenen aus sieben Stücken inklusive Podiumsdiskussion darüber, wie Theater heute und in Zukunft sein soll, um auch junge Menschen weiterhin zu begeistern, erlebten die Gäste beim Tag der Uni im Theater Trier. Darunter etwa eine Arie aus "Carmen", eine Szene aus "Biedermann und die Brandstifter", ein Song aus dem "Kleinen Horrorladen" und ein Text aus der antiken Tragödien-Trilogie "Orestie" - alles in 90 Minuten auf die Bühne gebracht. Die 400 vorwiegend sehr jungen Gäste waren am Ende der Vorstellung überzeugt: "So muss Theater sein, wir kommen wieder!" - so die einhellige Meinung der Studierenden. Nicht nur auf der Bühne, auch bei Führungen hinter die Kulissen legten sich die Theatermitarbeiter ins Zeug. Mehr als eine Stunde lang zeigten sie den wissbegierigen Gästen unter anderem, wie sie Perücken fertigen, Kulissen schreinern oder Bühnenbilder malen. Zur Einstimmung auf die Revue bekamen Studierende und Mitarbeiter der Universität bereits im Foyer erste Gesangseinlagen von Schauspieler und Sänger Jan Schuba zu hören, begleitet am Flügel von Chordirektorin Angela Händel. Als Intendant Gerhard Weber schließlich alle ins Große Haus bat, bot sich das beeindruckende Bild, wie auf einen Schlag plötzlich Hunderte junger Menschen voller Erwartung in die Sitzreihen drängten - ein wichtiges Ziel der erstmals durchgeführten Veranstaltung war damit schon mal erreicht: Studierende ins Theater bringen. Ein weiteres, nämlich auch die Wissenschaft ins Theater zu bringen, beziehungsweise beides miteinander zu verbinden, verfolgen beide Institutionen schon lange - mit Erfolg, wie Intendant Gerhard Weber und Universitätspräsident Professor Michael Jäckel in ihren Begrüßungsansprachen würdigten. Dabei erwähnte Jäckel unter anderem das Projekt zu 100 Jahren Erster Weltkrieg, das Studierende erst wenige Tage zuvor mit Unterstützung von Geschichtsprofessor Christian Jansen auf die Bühne des Trierer Theaters gebracht hatten. Und die Theaterleitung verwies auf das von ihr geleitete Seminar "Theaterwissenschaft und -praxis", das in diesem Wintersemester in der Literaturwissenschaft angeboten wird. Wie sich Wissenschaft und Theater gegenseitig befruchten, offenbarte sich schließlich in der Podiumsdiskussion mit Professor Folke Gernert (Romanistik), Professor Andreas Regelsberger (Japanologie), Professor Georg Wöhrle (Gräzistik) und Intendant Gerhard Weber. Aus Sicht ihrer jeweiligen Philologie sprachen die Wissenschaftler mit dem Intendanten und mit Moderator Peter Oppermann darüber, wie das Theater klassische Stücke für das heutige Publikum aufbereiten kann - und verschafften den Gästen damit einen kleinen Eindruck davon, welche Diskussionen vor jeder Inszenierung hinter den Kulissen stattfinden. Nun wurde die Wissenschaft auch auf der Bühne abschließend um Rat gebeten: wie das Theater auch in Zukunft weiter begeistern könne. Andreas Regelsberger brachte es stellvertretend für die Diskutanten auf den Punkt: "Der Tag der Uni im Theater sollte kein einmaliges Ereignis bleiben, sondern öfter stattfinden." red