Laden-Pläne auf Abstellgleis

TRIER. (rm.) Vorerst kein neues Lebensmittel-Geschäft an der Eurener Straße: Der Stadtrat schob dem Plan eines Privat-Investors mit dem Erlass einer Veränderungssperre für das Gebiet des ehemaligen Bahn-Ausbesserungswerks einen Riegel vor.

SPD-Sprecher Rainer Lehnart brachte die missliche Situation auf den Punkt: "Immer wieder picken sich Privat-Investoren die Filetstücke heraus, um sie dann weiter zu veräußern." Da sei eine Veränderungssperre "das vorerst richtige Mittel, um endlich ein Gesamtkonzept herbeizuführen." Seit zwei Jahrzehnten liegt das einstige Bahn-Ausbesserungswerk still, seither gammelt das größte Teil des auf Eurener und Trier-Wester Gebiet liegenden Elf-Hektar-Areals samt Immobilien vor sich hin. Fünf private Eigentümer versuchten abwechselnd in Teilbereichen an der attraktiven Randlage hin zur Eurener Straße ihr Glück. Jüngste Entwicklung: Der derzeitige Eigentümer will weiterverkaufen, anschließend soll an der Eurener Straße ein Lebensmittel-Discounter entstehen. Dies soll die nun vom Stadtrat beschlossene Veränderungssperre verhindern. Dabei geht es nicht darum, generell einen Laden zu verbieten, sondern zu vermeiden, dass bauliche und erschließungstechnische Fakten geschaffen werden, die eine sinnvolle Verwertung des Gesamtareals gefährden. Baudezernent Peter Dietze: "Derzeit ist noch nicht abschätzbar ist, ob diese Vorab-Nutzung nicht zu erheblichen Erschwernissen für die angestrebte städtebauliche Neuordnung auch der Nachbereiche Stadtwerke und RWE führt." Das Rathaus wolle mit der Sperre, aber im Dialog mit dem Investor "wirksam Einfluss auf die städtebauliche Entwicklung nehmen können". Die Fraktionen von CDU, SPD, Grünen und FDP folgten dieser Auffassung und stimmten zu. Die UBM enthielt sich der Stimme, weil nach Einschätzung ihres Vorsitzenden Manfred Maximini "nun möglicherweise noch mehr wertvolle Zeit verstreicht". Maximini plädierte für eine Teilverwertung und ein Lebensmittelgeschäft, weil damit die "dringend notwendige Verbesserung der Infrastruktur von Trier-West eingeleitet" werden könne. Erst handeln, wenn Klarheit über das Gesamtareal bestehe, nannte Maximini "einen Wunschtraum".

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