Länger gemeinsam lernen

Orientierungsstufe für alle: In Schweich gehen nach den Sommerferien alle Fünftklässler gemeinsam zur Schule. Der TV hat nachgefragt, was das gemeinsame Lernen in Klasse fünf und sechs konkret bedeutet.

 In Schweich lernen bald alle Schüler in der Orientierungsstufe gemeinsam. TV-Foto: Katja Bernardy

In Schweich lernen bald alle Schüler in der Orientierungsstufe gemeinsam. TV-Foto: Katja Bernardy

Schweich. (kat) Was in den beiden rheinland-pfälzischen weiterführenden Schulen in Herxheim und in Hargesheim sowie in jeder integrierten Gesamtschule Realität ist, wird im nächsten Schuljahr auch in Schweich praktiziert: In der fünften und sechsten Klasse lernen Schüler der Realschule plus und Gymnasiasten gemeinsam.

Die Entscheidung, ob das Kind anschließend das Gymnasium oder die Realschule besucht, wird nach der gemeinsamen Orientierungsstufe getroffen, sagt Miriam Lange, Pressesprecherin der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier, auf TV-Anfrage. Wie soll der Unterricht den individuellen Voraussetzungen der Kinder gerecht werden? "Die leistungsschwachen und starken Kinder werden durch binnendifferenzierte Maßnahmen gefördert und gefordert", erklärt Miriam Lange auf TV-Anfrage.

Der pädagogische Fachbegriff "binnendifferenziert" bedeutet: Die Schüler erhalten Aufgaben unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades, ihnen stehen längere Bearbeitungszeiträume zur Verfügung, es wird in Projekten gearbeitet - um ein paar der Maßnahmen aufzuzählen.

25 Kinder pro Klasse und Lehrerteam



"Die leistungsschwächeren Kinder profitieren, weil die Vermittlung des Lernstoffs durch andere Schüler ergänzt und verstärkt wird. Die leistungsstärkeren Kinder sind zusätzlich motiviert, weil sie ihr Wissen weitergeben können", sagt Martina Bosch, Pressesprecherin der Kreisverwaltung Trier-Saarburg, die Schulträgerin ist

In den Klassen werden jeweils 25 Kinder unterrichtet. Dieser Wert richtet sich nach den Vorgaben für die neuen Realschulen plus. "Durch die geringe Klassenmesszahl ist das Arbeiten um so intensiver möglich", sagt Lange.

Die Klassen werden von Lehrerteams betreut, "so dass auch da eine individuelle Förderung möglich ist". Es werden Haupt-, Real- sowie Gymnasiallehrer eingesetzt. Die Vorteile laut Lange: Es ist eine genauere und durchlässigere Schullaufbahn möglich, und Schüler können gegenseitig voneinander profitieren.

"Und das soziale Lernen ist ein wesentlicher Pluspunkt dieser gemeinsamen Orientierungsstufe." Eltern stehe es frei, ihre Kinder an ihrem Wunschgymnasium, auch in Trier, anzumelden, sagt Lange. Es bestehe aber kein Anspruch auf einen Schulplatz an einem bestimmten Gymnasium, betont die ADD-Pressesprecherin. "Je nach Höhe der Anmeldezahlen und Kapazitätsgrenzen kann es in der Stadt Trier zu einer Schülerlenkung kommen." Dies könne erst nach Abschluss der Anmeldefrist Ende Februar geklärt werden.

Das Schweicher Gymnasium wird sich am Tag der offenen Tür, am 7. Februar, im Schulzentrum Schweich präsentieren. Mitglieder der Planungsgruppe stehen dort für Gespräche und Informationen bereit.

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