Lärm, Dreck und Raser: "Der absolute Wahnsinn"

Trier-Biewer · Die Bewohner des Aacher Wegs in Biewer müssen an einer halb fertigen Straße überwintern. Wie die Stadtwerke auf TV-Anfrage mitteilen, soll die endgültige Deckschicht für die gesamte Straße nicht wie geplant im November, sondern erst im kommenden Frühjahr aufgebracht werden. Begründet wird dies mit den "aktuellen Temperaturen".

 Anwohner Gerhard Reichard ärgert sich über den Flickenteppich im Aacher Weg. Rechts, wo die Stadtwerke den Kanal verlegt haben, wurde geteert, die Hausanschlüsse links wurden nur mit Erde zugeschüttet. TV-Foto: Albert Follmann

Anwohner Gerhard Reichard ärgert sich über den Flickenteppich im Aacher Weg. Rechts, wo die Stadtwerke den Kanal verlegt haben, wurde geteert, die Hausanschlüsse links wurden nur mit Erde zugeschüttet. TV-Foto: Albert Follmann

Trier-Biewer. Auf die Kanalverlegung der Stadtwerke Trier (SWT) am Aacher Weg (Kreisstraße 5) zwischen Biewer und Altenhof sind viele TV-Leser nicht gut zu sprechen. Als die Redaktion dazu aufrief, Bummel-Baustellen zu nennen, belegte dieses Projekt, das eigentlich im August abgeschlossen sein sollte, einen unrühmlichen Spitzenplatz (der TV berichtete).
Die Verzögerungen begründete Stadtwerke-Sprecher Carsten Grasmück Ende Oktober mit Leitungen, die anders gelegen hätten als erwartet und mit Mehraufwand wegen schlechter Bodenverhältnisse. Bei gutem Wetter könnten die Arbeiten Mitte November abgeschlossen sein. Nun, wo wir uns auf Ende November zubewegen und das Wetter sich durchgehend von seiner freundlichen Seite gezeigt hat, hakte der TV nach: Wann ist es denn wirklich so weit?
Antwort der Stadtwerke: "Die Strecke wird Ende nächster Woche (1./2. Dezember) für den Verkehr freigegeben." Freigabe bedeutet jedoch nicht, dass die K 5 dann in einem ordentlichen Zustand sein wird. Die aktuellen Temperaturen würden es nicht zulassen, eine neue Deckschicht aufzubringen, sagt SWT-Sprecher Grasmück. Die neue, endgültige Bitumenschicht für die gesamte Strecke komme erst im Frühjahr 2012.
Also werden Anwohner und Autofahrer den jetzigen Zustand, einen Flickenteppich aus neuem und altem Belag sowie mit Erde zugeschütteten Hausanschlussgräben, auch in den Wintermonaten ertragen müssen. Anwohner Gerhard Reichard spricht von "Flickschusterei": "Wir bekommen nicht nur Lärm und Dreck ab, sondern müssen auch Raser ertragen. An die 20 Stundenkilometer hält sich doch keiner." Die Polizei sei seiner Bitte, doch mal Tempokontrollen zu machen, bisher nicht nachgekommen.
Ewald Müllers aus Butzweiler ist am Wochenende den Aacher Weg entlangspaziert, um sich ein Bild vom Baufortschritt zu machen. Sein ernüchterndes Fazit: "Ein Flickenteppich, unbefestigte Straßenränder, keine Leitpfosten - absoluter Wahnsinn." Man brauche kein Prophet zu sein, um zu sehen, dass aus den Versprechungen der Stadtwerke (Fertigstellung im November) nichts werden könne. alf

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