Land fördert zehn innovative Vorhaben in der Region - Erbeskopf und Margarethenstollen in Thomm dabei

Thomm · Vom Masterplan für den Nationalpark bis zur Instandsetzung des Eingangs des Margarethenstollens in Thomm reicht die Palette der Vorhaben, die die lokale Leader Aktionsgruppe (LAG) Erbeskopf mit Sondermitteln des Landes fördern will. Dabei stehen die Antragsteller unter Zeitdruck.

 Idylle an der Krackesmühle: Die Betreiber wollen eine familienfreundliche Einkehrmöglichkeit für Besucher des Nationalparks schaffen und hoffen auf öffentliche Förderung. TV-Foto: Klaus Kimmling

Idylle an der Krackesmühle: Die Betreiber wollen eine familienfreundliche Einkehrmöglichkeit für Besucher des Nationalparks schaffen und hoffen auf öffentliche Förderung. TV-Foto: Klaus Kimmling

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Innovative Projekte auf dem Land sollen vorangetrieben werden. Das ist Sinn und Zweck der Förderung aus den Leaderprogrammen von Land und EU. Damit die Region um den Nationalpark Hunsrück-Hochwald zusätzlich unterstützt wird, hat das Land jetzt der LAG Erbeskopf, deren Gebiet sich von der Stadt Idar-Oberstein bis ins Ruwertal erstreckt, zusätzliche Fördermittel in Höhe von rund 928 000 Euro zur Verfügung gestellt, sagt Jens Lauer, Geschäftsführer der LAG Erbeskopf. Zehn Projekte sind eingereicht worden, deren Initiatoren jetzt auf Zuwendungen hoffen. Sechs davon sind von öffentlichen Trägern, vier von privaten Investoren.Stollen wird instand gesetzt


In Thomm in der Verbandsgemeinde Ruwer soll der Eingang des Margarethenstollens, der an der Traumschleife Schiefer-Wackenweg liegt, als Zeugnis für die Bergbautradition für 87 000 Euro wieder instand gesetzt werden. Der eingefallene Stollenmund soll im ursprünglichen Zustand hergerichtet werden. Verwendet werden sollen für den barrierefreien Ausbau bergbautypische Produkte wie Schiefer.

Ein regional übergreifendes Projekt, das Michael Hülpes, Vorsitzender der LAG Erbeskopf, sichtlich am Herzen liegt, ist die Entwicklung eines Masterplans für den Nationalpark Hunsrück-Hochwald, dessen Kosten mit 62 000 Euro zu Buche schlagen. Für das Geld soll vom Verein Regionalentwicklung Hunsrück-Hochwald eine Stelle geschaffen werden, von der aus die unterschiedlichen Einzelpläne der Kommunen gesichtet und zusammengepackt werden sollen. "Ein einheitliches Konzept muss endlich auf den Tisch", sagt Hülpes.

In der Einheitsgemeinde Morbach und der Verbandsgemeinde Thalfang sind es zwei Vorhaben, für die Förderungen beantragt worden sind. Zum einen soll für 20 000 Euro ein Corporate Design für die Tourismusregion Morbach entwickelt werden, das mit 75 Prozent bezuschusst wird. Magazine, Flyer und weitere Werbemittel sollen mit gemeinsamen Merkmalen versehen werden, um den Wiedererkennungswert zu erhöhen, sagt der Morbacher Bürgermeister Andreas Hackethal.

In Gräfendhron will der Pächter der Krackesmühle das Anwesen erwerben und barrierefrei ausbauen, sagt Iris Schleimer von der LAG Erbeskopf, die für die Anträge privater Investoren zuständig ist. Die Gastronomie soll ausgebaut, das Tierfreigehege erweitert werden. Insgesamt soll eine familienfreundliche Einkehrmöglichkeit geschaffen werden, besonders für Besucher des Naturparks und des Nationalparks. Die Investitionssumme beträgt netto rund 94 000 Euro.

Die weiteren Projekte, für die Investoren Förderungen beantragt haben, liegen im Landkreis Birkenfeld.
Werden alle Projekte, deren Gesamtinvestitionswert rund zwei Millionen Euro beträgt, positiv beschieden, fließen insgesamt 605 782 Euro an Fördergeldern. Rund 300 000 Euro bleiben somit von der Summe übrig, die das Land zur Verfügung gestellt hat. Die LAG Erbeskopf will einen Antrag stellen, damit die restlichen 300 000 Euro ins kommende Jahr übertragen werden. Warum sind so wenige Projekte beantragt worden, so dass Fördergelder übrig bleiben? Der Grund liegt im kurzen Zeitraum zwischen der Anmeldung der Projektideen bei der LAG Erbes-kopf und der Realisierung. Bis Mitte Juni konnten Projekte eingereicht werden, die von der LAG nach einem Punktsystem bewertet werden, sagt Hülpes. Bis Anfang Dezember müssen die Vorhaben abgeschlossen und abgerechnet sein. Zu kurz für viele private Investoren, sagt Schleimer. Zudem muss vor dem Beginn der Arbeiten noch die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion in Trier ihr Okay geben. Die Antragsteller ständen daher unter enormem zeitlichen Druck. Schleimer: "Da steckt viel Optimismus drin."Extra

Die weiteren beantragten Projekte: Zwei siebensitzige Elektrobusse für die VG Birkenfeld für Fahrten in den Nationalpark, 98 000 Euro; Marketingkooperation der Stadt Idar-Oberstein mit der VG Herrstein, 70 000 Euro; Imagefilm der Stadt Idar-Oberstein, 20 000 Euro; Birkenfelder Biomarkt, 186 500 Euro; Haus am Schwollbach (Bornwiesenhof) in Wilzenberg-Hussweiler, Hofschule und Käsewerkstatt, 136 500 Euro; Langweiler Klosterhotel Marienhöh, Bau von sechs Bergchalets, 1 352 000 Euro. cst

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