Landesgartenschau lässt Hoffnungen blühen

TRIER. Die City-Initiative setzt große Hoffnungen auf 2004. Vor allem die Landesgartenschau soll die Kassen des Trierer Einzelhandels klingeln lassen.

Von Jammern hält Hans Peter Schlechtriemen nichts. "Wir haben auch keinen Anlass dazu", stellt der Vorsitzende der City-Initiative selbstbewusst fest und schiebt sein Lieblingsmotto hinterher: "Trier ist die attraktivste Handelsstadt Deutschlands." Das habe sich 2003 bestätigt, als Triers Einzelhändler sich besser geschlagen hätten als die Kollegen im Rest der Republik. Wenn auch mit unterschiedlichem Erfolg. Der Textilhandel verbuchte ein leichtes Minus gegenüber dem Vorjahr, Warenhäuser und Unterhaltungselektroniker ein leichtes Plus. "Insgesamt sind wir zufrieden", bilanziert der 56-Jährige. Winterschlussverkauf vom 26. Januar bis 7. Februar

Und 2004 beginnt gleich verheißungsvoll. Die Nachwehen des Weihnachtsgeschäfts und der Trend zu Geldpräsenten unterm Christbaum bescherten manchen Innenstadt-Läden zweistellige Zuwachsraten in den ersten Tagen des neuen Jahres. Das nächste Großereignis steht bereits vor der Tür. Der vorschnell totgesagte Schlussverkauf erlebt vom 26. Januar bis 7. Februar seine Neuauflage. Vermutlich sehr zur Freude der Kunden. Als Höhepunkt der seit Monaten tobenden Rabatt-Schlachten wird es laut Schlechtriemen "weitere Preisabschläge auf verbleibende Restbestände der Herbst/Winter-Ware geben". Der darauf folgende Monat bringt eine Premiere. Für den 21. März plant der Trierer Süden, eine Aktionsgemeinschaft von Unternehmen vor allem aus der Eurener, Luxemburger und Niederkircher Straße, seine erste große Veranstaltung: einen verkaufsoffenen Sonntag. "Daran möchten wir uns beteiligen. Eine Umfrage unter unseren 163 Mitgliedsbetrieben läuft", sagt der City-Initiative-Chef. In einer weiteren Umfrage stimmt die Union der Innenstadt-Einzelhändler über den 2004er Termin für "Trier Nachtaktiv" ab. Drei Termine stehen für die nächste verkaufsoffene Nacht zur Auswahl: 17./18. Juli, 28./29. August oder 4./5. September. Ganz große Hoffnungen setzt die organisierte Händlerschaft in die Landesgartenschau (LGS). "Das wird d a s Highlight dieses Jahres" prognostiziert Schlechtriemen. Mehr als eine Million Besucher soll das Großereignis vom 22. April bis 24. Oktober anziehen. Da zeigt die City-Initiative als LGS-Partner im wahrsten Sinne Flagge: "Wir überlegen, die Fußgängerzone mit einheitlichen Wimpeln zu schmücken." Auch Schaufenster sollen sich entsprechend dem LGS-Motto "Im Zauber der Elemente" im Gartenschau-Look präsentieren. Dass sich auch Luxemburg an der großen Schau beteiligt und damit Publikum mobilisiert, ist ganz im Sinne der City-Initiative. Denn die Kunden aus dem Großherzogtum erweisen sich zunehmend als Stütze der Trierer Kaufmannschaft. Das Umsatzvolumen in der Stadt Trier belief sich im vergangenen Jahr auf knapp 900 Millionen Euro. Etwa jeden siebten Euro zahlten Einkäufer aus dem "Ländchen". Deren Anteil von bisher 14 bis 15 Prozent lässt sich nach Meinung Schlechtriemens "langfristig auf 20 bis 25 Prozent steigern". Diese positive Einschätzung basiert auf dem ungebrochenen Bevölkerungswachstum im Großherzogtum, das heute rund 440 000 Einwohner zählt - 20 Prozent mehr als 1981. Die EU-Osterweiterung beschert Luxemburgs Europa-Behörden eine kräftigen Personalzuwachs - "und damit wieder Menschen mit überproportionalem Einkommen", wie es Schlechtriemen formuliert. Luxemburger und Eifeler fahren auf Park & Ride ab

Eine seiner Hauptaufgaben sieht er darin, "noch mehr Luxemburger vom Einkaufserlebnis bei uns zu begeistern". Dass Trier auf einem guten Weg ist, belegen laut Schlechtriemen die Ergebnisse der Park & Ride-Angebots im vergangenen Advent: "Wir haben deutlich mehr Fahrgäste gezählt als 2002, und der P&R-Platz an der Fachhochschule hat dank Kunden aus Luxemburg und der Eifel um 30 Prozent zugelegt." Die Positiv-Stimmung bezeichnet Schlechtriemen als Ausdruck einer funktionierenden City-Initiative, die sich vor allem dank seines Vorgängers Georg Kern (54) "von einer reinen Werbegemeinschaft zu einem leistungsfähigen Verein mit professionellem Management" gemausert hat. In diesem Sinne soll es weitergehen. Nachdem City-Managerin Ingeborg Schönherr in Mutterschutz gegangen ist, will Schlechtriemen sich und die übrigen Ehrenamtlichen noch stärker in die Pflicht nehmen: "Das Projektmanagement für Aktivitäten wie ‚Trier spielt‘ werden vorübergehend Vorstandsmitglieder übernehmen."

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