Politik Neuer Landrat für Trier-Saarburg: Stefan Metzdorf hatte ein klares Versprechen für die Wähler

Trier/Gusterath · Karnevalist und Familienvater: Stefan Metzdorf übernimmt mit dem 13. Dezember sein neues Amt als Landrat im Kreis Trier-Saarburg. Er hat den Wählern angekündigt, welches Handeln sie von ihm erwarten dürfen.

Landrat Trier-Saarburg: Stefan Metzdorf gab Versprechen an die Wähler
Foto: Stefan Metzdorf/Privat

Nein, ein Mann der lauten Töne ist Stefan Metzdorf noch nie gewesen. Was er aber auch nicht als Nachteil ansieht, auch nicht im politischen Geschäft. Zuhören, das sei ihm wichtig - und da gilt es sich selbst erst einmal zurückzunehmen. Sachlichkeit statt allzu viel Emotionalität, das ist für ihn im politischen Diskurs entscheidend. Der Gusterather darf also getrost als Gegenentwurf zum Politikertyp „Polterer“ bezeichnet werden. Aber bedarf es manchmal nicht doch auch lauterer Worte, um sich durchzusetzen? „Ich finde mich gut so, wie ich bin“, sagt er entschieden. Kann denn ein Stefan Metzdorf trotz aller Ruhe auch mal richtig wütend werden? „Ja, ein Stefan Metzdorf kann auch mal richtig wütend werden. Das ist aber meist nur von kurzer Dauer, und dann ist es wieder gut.“

Der Weg bis zum Amt des Landrats für Trier-Saarburg

Richtig kommunalpolitisch bekannt geworden ist der 58-Jährige 2017, als er sich um das Amt des Bürgermeisters in der Verbandsgemeinde Ruwer bewarb - und sich in dem früher CDU-geprägten Gebiet seiner Herausforderin Stephanie Nickels nur knapp geschlagen geben musste: Er unterlag in der Stichwahl mit  47,3 Prozent der Stimmen. Eine - wenn auch enge - Niederlage, die ihn aber nicht davon abhielt, erneut für ein Amt zu kandidieren. Im Gegenteil: „Ich wusste sofort, dass das für mich trotzdem wieder infrage kommen wird“ - zumal er als SPD-Kandidat ja einen achtbaren Erfolg errang. Wie er mit Niederlagen umgeht? Sehr sachlich, wie er selbst sagt, „denn das ist ja ein demokratischer Entscheid, und wenn die Bürgerinnen und Bürger der Auffassung sind, dass es nicht sein soll, dann ist das eben so.“ Daher gehe er mit politischen Niederlagen nach eigenem Empfinden sehr souverän um.

Seit rund 15 Jahren ist der dreifache Familienvater auf kommunaler Ebene politisch aktiv - und damit niemand, der schon in ganz jungen Jahren wusste, dass er einmal Politiker werden möchte. Auch als Machtpolitiker würde ihn wohl niemand charakterisieren wollen. Er selbst bezeichnet sich als ambitioniert und engagiert, es sei ihm nicht egal, was links und rechts um ihn herum passiere. Zuletzt war Metzdorf unter anderem als Erster Beigeordneter der VG Ruwer und im Kreistag Trier-Saarburg aktiv.

Stefan Metzdorf wird mit „Transparenz“ für sich als Landrat

Was ihn dann schlussendlich dazu gebracht hat, mehr zu wollen als einen Sitz im Gemeinde- oder Verbandsgemeinderat? Ein einschneidendes Erlebnis dürfte folgendes gewesen sein: die Vorgänge um Fahrtkostenabrechnungen des damaligen Ruwerer VG-Bürgermeisters. Da hat er sich verbissen in Details eingearbeitet, vor allem deshalb, weil ihm die Aufarbeitung der Vorgänge durch die Kreisverwaltung nicht ausreichend und schnell genug erschien. Leiter der Behörde schon zu dieser Zeit: Landrats-Gegenkandidat Günther Schartz (CDU).

Wohl auch das dürfte für Metzdorf ein Grund gewesen sein, sich um das Amt des Landrates zu bewerben. So betont er stets, sein Handeln in dieser Position werde offen, ehrlich, transparent und nachvollziehbar sein. Überhaupt - Transparenz ist ein Wort, das im Wahlkampf oft über seine Lippen kommt.

Stefan Metzdorf beruflich und privat

Als Datenverarbeitungskaufmann ist Metzdorf seit mehr als 30 Jahren Mitarbeiter der Universität Trier für Server und Systemverwaltung. 

 Neben dem Politiker Stefan Metzdorf gibt’s da übrigens noch den Karnevalisten. Er ist bei der Arbeitsgemeinschaft Trierer Karneval (ATK) als Schatzmeister aktiv - und damit eher im Hintergrund tätig als an vorderster Stelle auf der Bühne. Was ja passt: ein Mann der leiseren Töne.

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