Landtagswahl Er sieht der Premiere gespannt entgegen

Trier · Christian Schenk ist der erste Direktkandidat der Freien Wähler, der für den Wahlkreis Trier-Schweich bei der Landtagswahl ins Rennen geht. Allerdings war ursprünglich ein ganz anderer nominiert.

 Christian Schenk ist Direktkandidat der Freien Wähler für den Wahlkreis 24, Trier-Schweich, bei der Landtagswahl am 14. März.

Christian Schenk ist Direktkandidat der Freien Wähler für den Wahlkreis 24, Trier-Schweich, bei der Landtagswahl am 14. März.

Foto: Christian Schenk/privat

Noch vor einem Jahr hätte Christian Schenk nicht im Traum daran gedacht, bei der Landtagswahl im März 2021 für die Freien Wähler anzutreten. Doch wie so oft im Leben, kam alles anders.

Schenk ist Fraktionsvorsitzender der UBT (Unabhängige Bürgervertretung Trier) im Trierer Stadtrat und favorisiert bereits seit den Kommunalwahlen 2019 eine Zusammenarbeit mit den Freien Wählern (FW), denn „wir haben dieselbe Wählerbasis“. Mit dem ursprünglichen Kandidaten für den Wahlkreis 24 verband ihn ein freundschaftliches Verhältnis: „Ich habe zwei, drei Gespräche mit Ralf Karst geführt und war total begeistert von ihm.“ Doch als der 54-Jährige unerwartet im November 2020 starb (der TV berichtete), hatte die Partei ein Problem. „Ich habe mit Joachim Streit aus Bitburg geredet, dem Spitzenkandidaten der FW. Und mit der Familie von Ralf Karst. Ich wollte seinen guten Wahlkampf weiterführen“, erinnert sich Schenk.

Gesagt, getan. Der 40-jährige Betriebswirt aus Trier-Quint trägt mit seiner Kandidatur eine besondere Verantwortung. Auch deswegen, weil er gleichzeitig der erste Direktkandidat für die Freien Wähler im Wahlkreis 24 ist. Bei der Landtagswahl 2016 gab es keinen. Hin- oder hergerissen ob seiner Zwitterfunktion als UBT-Fraktionsvorsitzender und Direktkandidat der Freien Wähler ist der dreifache Familienvater nicht. Im Gegenteil. „Ich habe in den vergangenen Jahren gemerkt, dass kommunale Angelegenheiten nicht allein kommunal zu lösen sind. Die werden in Mainz entschieden. Alle Parteien haben einen direkten Draht nach Mainz. Den haben wir als UBT nicht.“ Grund: Die Bürgervertretung ist keine Partei, sondern ein eingetragener Verein.

Doch die Verbindung von FW und UBT soll dies nun möglich machen. „Wir haben beide unsere Wurzeln in den kleinen Ortschaften, und wir müssen versuchen, das beste für die Kommunen herauszuholen“, sagt Schenk. Als Betriebswirt fühlt er sich bei den Finanzen und der Wirtschaft am wohlsten, ist aber ebenfalls an Bildung und Schule interessiert, „weil ich das ja durch die Kinder tagtäglich erfahre“.

Durch sein Schul-Engagement ist Schenk damals auch bei der UBT gelandet, denn ein echter Parteienmensch war er nie. „In Quint sollte die Grundschule geschlossen werden. Darüber bin ich Schulelternsprecher geworden. Ich habe dazu Gespräche mit den Fraktionen des Stadtrates geführt. Alles in allem war das Verhältnis zur UBT harmonisch. Und Manfred Maximini (Anm.d.R. Gründer der UBM, später UBT) ist übrigens der Onkel meines Schwiegervaters.“ Bei der Kommunalwahl 2019 setzte die UBT Schenk als Spitzenkandidaten auf die Liste, später wurde er Fraktionsvorsitzender, seit einem Jahr agiert er als Vereinsvorsitzender.

Allein der Wahlkampf gestaltet sich während der Corona-Pandemie so ganz anders als sonst. Dabei liebt Christian Schenk die Gespräche von Tür zu Tür, den direkten Kontakt zu den Menschen. Wahrscheinlich war das mit ein Grund, warum er im Juni 2020 gemeinsam mit seiner Frau das Café Mohrenkopf auf dem Markusberg in Trier wiederbelebt hat. Neben seiner Arbeit bei der UBT übrigens das einzige Hobby, das er sich gönnt, sonst käme die Familie zu kurz.

Auf die Frage, wie viel Prozent er denn persönlich bei der Wahl anvisiert, sagt er: „Ich kann es nicht einschätzen. Das große Ziel ist, dass die FW fünf Prozent erreicht und in den Landtag einzieht. Das persönliche Ziel ist sekundär.“

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