Landtagswahl Mission: Zweitstimmen sammeln

Trier · Ein Liberaler aus der Uckermark: Partei- und Fraktionschef Tobias Schneider tritt für die FDP Trier als Landtags-Direktkandidat an.

 „Das Gesicht der FDP Trier“ und Direktkandidat seiner Partei im Landtagswahlkreis 25: Tobias Schneider.

„Das Gesicht der FDP Trier“ und Direktkandidat seiner Partei im Landtagswahlkreis 25: Tobias Schneider.

Foto: Tobias Schneider/privat

Tobias Schneider ist der Routinier der Trierer FDP. Seit 2011 Parteivorsitzender, seit 2014 Fraktionschef im Stadtrat. Klar, dass  bei der Kür des Landtagskandidaten an jenem eisigen 22. Dezember 2020 im Lottoforum auf dem Petrisberg kein Weg an ihm vorbei führte. Einstimmig nominierte die Versammlung den 35-Jährigen, der nun zum zweiten Mal bei einer Landtagswahl antritt. Und seine Aussichten auf einen Platz im Landesparlament sehr realistisch einschätzt: „Da bedürfte es schon eines Wunders.“ Zumal er im Gegensatz zu 2016 nicht auf der Landesliste seiner Partei auftaucht.

Warum denn die Strapazen eines Wahlkampfs auf sich nehmen, wenn man keine persönliche Chance hat? „Das betrachte ich als meinen Job. Für uns geht es um Zweitstimmen. Die muss der Bekannteste aus der FDP Trier zu sammeln versuchen. Und ich bin hier eben das Gesicht der Partei und der Ansprechpartner für Bürgerinnen und Bürger.“

Kein Zweifel. Schneider prägt  in seiner doppelten Führungsrolle die Politik der Trierer Liberalen (knapp 130 Mitglieder; die Hälfte unter 30 Jahre alt). Ein persönlicher Werdegang, der vor 20 Jahren nicht abzusehen war.  Anfang 2003 trat er in seinem Geburtsort Prenzlau (Brandenburg) in die FDP ein. „Für mich eine im Nachhinein betrachtet logische Angelegenheit. Ich war 17, wollte mich politisch einbringen und schaute mir alles an, was es so auf dem Markt gab.“ Sehr schnell sei ihm klar gewesen: „Liberalismus, individuelle Lebensgestaltung – ich kann mir auch heute keine andere politische Heimat als die FDP vorstellen, die allen Vorurteilen zum Trotz keine Partei für Besserverdienende ist.“ Noch im Jahr seines Parteieintritts tauchte Schneider erstmals auf einer FDP-Kandidatenliste auf. In den Uckermarker Kreistag schaffte er es seinerzeit nicht.

2004 fand er in Trier eine neue (Lebens-)Heimat: „Ich kam zum Studieren her. Und bin sehr gerne geblieben.“ Das Studium (Geschichte, Politik) hängte er vor dem Abschluss an den Nagel, um sich als Eventmanager selbstständig zu machen. Seine Firma Cum Tempere, die er gemeinsam mit Parteifreund Daniel Leiders betreibt, organisiert Veranstaltungen wie den Trierer Biercampus und übernimmt Werbeaufträge und Social-Media-Betreuung für Firmen.

In Trier hat er auch sein privates Glück gefunden: Mit Ehefrau Melanie Breinig (36), ebenfals in der FDP aktive ehemalige Sozialdemokratin, teilt er das – abseits von Politik – Lieblingshobby: „Das ist unser Hund Balu“. Ein Terriermix, den beide im Tierheim entdeckten: „Das war Liebe auf den ersten Blick.“

Tobias Schneider spielt auch gerne Skat und hat schon mal „ziemlich überraschend“ ein SPD-Turnier gewonnen. Dass er die SPD besonders gerne ärgere, sei aber „ein Gerücht“. Schließlich komme man auf  Landesebene bestens miteinander klar: „Ich glaube, die rot-gelb-grüne Koalition hat in den letzten fünf Jahren gute Arbeit geleistet und war besser, als man es ihr vielfach zugetraut hat.“

Der Trierer Liberalen-Vormann kämpft dafür, „dass die FDP wieder in den Landtag kommt und in der Regierung weiterarbeiten kann.“

2016 ging Schneiders Zweitstimmen-sammeln-Mission auf. Als Direktkandidat verbuchte er  3,8 Prozent,  an Landesstimmen 5,7 Prozent.

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