LANDWIRTSCHAFT

Zur Berichterstattung über das neue Angebot, frische Milch aus dem Automaten einzukaufen:

Die Familie Bisenius aus Ralingen-Olk hat die Idee umgesetzt, eine Tankstelle mit frischer Kuhmilch zu errichten. Bei allen Katastrophen ist das eine fantastische und lobenswerte Idee. Wichtig ist, dass die Bürger diesen Vorteil erkennen, an gute Milch heranzukommen, die direkt von einem sauber geführten Bauernhof erzeugt wurde, in der auch die besten Bestandteile noch nicht "abgesahnt" sind. Solche Ideen fallen Agrarminister Christian Schmidt nicht ein. Bei dem hat man den Eindruck, dass er von seinen wirklichen Aufgaben keine Ahnung und nur Augen und Ohren für die landwirtschaftlichen Großbetriebe hat. Diese werden satt bezuschusst, während die bäuerlichen Kleinbetriebe der Reihe nach eingehen werden. Gerade der kleine Bauer ist unauffällig der beste Gärtner unserer Natur. Wie kann es sein, dass 1 Liter Milch kaum mehr kostet als 1 Liter Mineralwasser beim Discounter? Die kleinen Bauern werden getrieben, um für immer weniger Geld Milch zu produzieren - durch die Haltung von mehr Kühen und durch die Ausbeutung der Kühe durch mehr Milchleistung. Wenn früher eine gute Kuh bis 15 und mehr Jahre leistungsfähig war, dann sind die Kühe heute nach zwei bis drei Jahren ausgemergelt und reif für den Schlachter. Laut Fernsehbericht werden erkrankte trächtige Kühe aus Kostengründen oft nicht vom Tierarzt behandelt, sondern mit Kalb im Leib zum Schlachter gebracht. Hauptsache ist scheinbar für den Agrarminister, dass die Großbetriebe gefördert werden, die mit ihrer räuberischen Monokultur nicht nur die Felder ausbeuten, sondern auch die Tiere. Der Minister sieht sich nicht in der Verantwortung, weder für die Natur, noch für die geschundenen Tiere, schon gar nicht für die Bauern, die gezwungen sind, ihre Tiere zum Schlachter zu bringen, weil keine Rendite mehr zu erzielen ist. Bürger sollten jede Initiative wie von Bauer Bisenius unterstützen, damit unsere Kinder und Enkel auch in Zukunft noch gesunde Milch von gesunden Kühen trinken dürfen, auch wenn die Milch ein paar Cent mehr kostet! Norbert Schuh, Schweich

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