Lange Wunschliste

TRIER-MITTE. Nach Trier-Süd und Trier-Nord fand nun auch in Trier-Mitte die Zukunftskonferenz zur Erarbeitung des Stadtteilrahmenplans statt. Die Wünsche der Bürger sind klar: Autos raus aus der Innenstadt, mehr Kinderfreundlichkeit und eine bessere Anbindung des Stadtzentrums an die Mosel.

Im Park Plaza Hotel sitzen sie verteilt an runden Tischen: Sechs Gruppen bildeten die etwa fünfzig noch anwesenden und großteils per Zufallsstichprobe ausgewählten Bürger aus Trier-Mitte/Gartenfeld. Ortsvorsteherin Ricarda Kuhner muss die Konferenz bereits verlassen, zeigt sich jedoch zufrieden: "Es war sehr schön."Zufriedene Moderatoren

Auch das Moderatoren-Team Toni Loosen-Bach und Heiner Schneider ist mit dem Verlauf der dritten Trierer Zukunftskonferenz sehr zufrieden: "Das Ganze deckt sich weitgehend mit dem, was in dem Entwurf des Planungsamts vorgestellt wurde", stellt Toni Loosen-Bach fest. Auch der Spaß kam nicht zu kurz; so gab es etwa bei den Zukunftsvisionen einen "internationalen Frühschoppen" in Trier, in einem Fall wurde eine Kindergartensituation gespielt. In der Endphase der Zukunftskonferenz befasste sich eine der Gruppen mit der Stadtbild-Gestaltung. Als eines ihrer Ziele sieht sie die Aufwertung öffentlicher Räume wie etwa des Pferdemarkts und des Paulusplatzes sowie die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes und des Alleenrings. Auch die Verdichtung von Wohnraum und die Rückbildung von Bausünden wurde thematisiert. Eine weitere Gruppe macht sich für eine autofreie Innenstadt stark, sie schlägt Park-and-Ride-Plätze an der Kaiser-Wilhelm-Brücke, der Bitburger Straße, dem Verteilerkreis und bei Tarforst vor, ergänzt durch einen Shuttleservice und einen ÖPNV mit flexibler Preisgestaltung. Das Fuß- und Radwegenetz in der Stadt solle verbessert werden.Park-and-Ride-System gefordert

Im Hinblick auf Kinderfreundlichkeit werden mehr Wickel- und Stillräume, mehr Kleinkinderbetreuung, aber auch ein Kinderstadtrat und mehr Sportmöglichkeiten für ältere Kinder vorgeschlagen. Die Fördervereine der Schulen müssten entlastet werden. Eine Gruppe befasste sich speziell mit der Erreichbarkeit der Trierer Innenstadt: Auch sie spricht sich für ein kostenloses Park-and-Ride-System aus, für einen S-Bahn-Rundverkehr großräumig um die Stadt, für Quartiers-Parkmöglichkeiten und einen attraktiveren Fernverkehr der Bahn. Nicht zuletzt sind Begegnungsstätten ein wesentliches Anliegen der auf der Zukunftskonferenz anwesenden Trierer Bürger; es wurde eine Bestandsaufnahme aller Begegnungsstätten und Plätze mit Zustandsbeschreibung vorgeschlagen. Das Stichwort "generationenübergreifend" fiel oft: Der Gruppe schwebt ein Platz mit Bänken, Spieltischen, Kletterwand und Ähnlichem vor. Aus der Zukunftskonferenz soll nach dem Wunsch der Anwesenden ein Bürgerforum entstehen, ein "Verein, der aktiv in die Stadtplanung eingreifen möchte. Sonst haben wir die drei Tage umsonst gesessen", wie es Teilnehmer Thomas Jarosch formuliert. Es werden regelmäßige Treffen mit Planungsverantwortlichen angestrebt, auch mit Investoren. Die Gruppe möchte die Kommunikation zwischen den Bürgern verbessern, mit anderen Bürgervereinen soll zusammengearbeitet werden. "Es gibt eine Frauenbeauftragte, wieso nicht auch einen Bürgerbeauftragten", fragt sich Jarosch. Für den 13. Dezember wurde eine Gründungsversammlung geplant, voraussichtlich um 19. 30 Uhr im Agritiussaal, "in Fortführung der Veranstaltung in Kooperation mit der Stadt". Toni Loosen-Bach und Heiner Schneider bedankten sich bei allen Teilnehmern. Nach einem Redaktionstreffen im Dezember solle das endgültige Bürgergutachten erstellt werden. "Später werden die politischen Gremien entscheiden, der Stadtrat wird sich an den Bürgergutachten orientieren." Weitere Informationen zum geplanten Bürgerforum unter Telefon 0651/43500, per E-Mail an ThJarosch@aol.com oder unter 0651/72380 beziehungsweise HPKuhnen@web.de.

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