Langsur besteht den ultimativen Stresstest

Trier · Es war in jeder Hinsicht ein Tag der Superlative: Fast 2000 Läufer strömten am Samstag zum 20. Deulux-Lauf in den kleinen Sauer-Ort Langsur. Für viele Sportler war es der perfekte Saisonhöhepunkt bei herrlichem Herbstwetter, für die Organisatoren eine riesige logistische Herausforderung an der Grenze des Machbaren.

Trier. Wer in Langsur läuft, sollte möglichst nicht auf den letzten Drücker seine Startnummer in der Turnhalle abholen. Das ist in der Szene allgemein bekannt, weil der Andrang sehr groß ist. Was sich jedoch beim Jubiläumslauf (20 Jahre) am Samstag in dem 1100-Einwohner-Ort an der Sauer abspielte, sollte alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen: Fast 2000 Läufer und Hunderte Zuschauer bedeuteten den ultimativen Stresstest für die veranstaltende Laufgemeinschaft (LG) Langsur und die etwa 250 Helfer. "Die Teilnehmerzahl ist grenzwertig", sagt Kurt Dietz-Wägelein, bei der LG zuständig für die Pressearbeit, als er auf das Gedränge am Nadelöhr Turnhallen-Eingang angesprochen wird. Dort geht gegen 14 Uhr fast nichts mehr - Stau rein, Stau raus. Wenn das so weitergehe, müsse man zum 25. Jubiläum ein Zelt hinter der Halle aufstellen, meint Dietz-Wägelein.Doch Kritik bekommen er und sein Team an diesem Tag kaum zu hören - im Gegenteil. Die Läufer wissen das Rundum-sorglos-Paket des Veranstalters zu schätzen: Park-&-Ride-Service, Kinderbetreuung, Gepäckaufbewahrung, vier Musikkapellen auf der Strecke, Top-Verpflegung, Sektempfang und After-Run-Party mit der Band Timeless.Duschzelte sind Kult

Dass auch der langsamste Läufer noch in den Genuss einer warmen Dusche kommt, dafür sorgen Mario Borgmann und seine Kollegen vom Löschzug Stadtmitte Trier. Die Duschzelte sind Kult. Eigentlich dienen sie zur Dekontaminierung von Feuerwehrleuten nach Einsätzen mit Gefahrstoffen, in Langsur zur Körperpflege für verschwitzte Läuferkörper. Das Wasser wird an einem Hydranten abgezapft und mit Diesel betriebenen Durchlauferhitzern erwärmt. Dass es aus den Brauseköpfen nur spärlich rieselt und das Wasser diesmal viel zu heiß ist, stört die Läufer nicht. Sie sind anspruchslos und leidensfähig - und in Langsur zählt sowieso das olympische Motto: Dabei sein ist alles."Hier ist eine unbeschreibliche Stimmung, es kommt mir vor wie eine große Familie, eine Läuferfamilie", sagt Bruno Kremer aus Schweich, der mit seiner Tochter Annika nach Langsur gekommen ist. "Das ganze Dorf zieht mit, einfach klasse", bringt es Uli Urbanek aus Föhren auf den Punkt. Der 55-Jährige hat sich am Stand der AOK das Körperfett messen lassen. 20,7, sehr gut. Laufen hält halt gesund.Langsurs Ortsbürgermeister Rüdiger Artz treffen wir am Start der Jugendläufe. Er ist beeindruckt von den vielen Besuchern und der reibungslosen Zusammenarbeit aller Beteiligter. Ob es Polizisten und Feuerwehrleute auf deutscher und luxemburgischer Seite sind, die den Verkehr regeln, oder die Sanitäter des Roten Kreuzes und der Notarzt, die Gewehr bei Fuß stehen - ein Rädchen greift ins andere. Insbesondere den Einsatz der Laufgemeinschaft würdigt Artz: "Der Deulux-Lauf ist mittlerweile das Aushängeschild von Langsur geworden."Weitere Berichte lesen Sie im Sport auf Seite 20. Mehr zum Deulux-Lauf im Internet untervolksfreund.de/laufen

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