Langsurern droht Fußmarsch

Trier/Langsur · Ab kommender Woche bis Ende Oktober ist die B 418 bei Langsur gesperrt. Um den Schülertransport zu sichern, setzen die Stadtwerke einen Sonderbus nach Mesenich ein. Unklar ist, wie Langsurer Schüler nach Trier kommen, wenn die Strecke zwischen Wasserbilligerbrück und Langsur eine neue Fahrbahndecke erhält.

 Endstation Wasserbilligerbrück: Vermutlich zwei Wochen lang kann die Linie 3 der Stadtwerke Langsur nicht anfahren. Derzeit ist noch nicht klar, wie in dieser Zeit der Schülertransport vonstattengehen soll. TV-Foto: Friedemann Vetter

Endstation Wasserbilligerbrück: Vermutlich zwei Wochen lang kann die Linie 3 der Stadtwerke Langsur nicht anfahren. Derzeit ist noch nicht klar, wie in dieser Zeit der Schülertransport vonstattengehen soll. TV-Foto: Friedemann Vetter

Trier/Langsur Mit dem Auto sind es laut Routenplaner nur zwei Minuten von Langsurs Ortsmitte bis nach Wasserbilligerbrück. Mit dem Bus dauert es möglicherweise eine Minute länger. Für ein bis zwei Wochen wird jedoch alles anders sein. Weil der Landesbetrieb Mobilität ab kommender Woche die Bundesstraße 418 zwischen Wasserbilligerbrück und Mesenich sanieren lässt (siehe Hintergrund), fahren nach Auskunft der Stadtwerke Trier zeitweise keine Busse mehr in den Ort.
Wann dem so sein wird, kann derzeit noch niemand letztendlich sagen. Carsten Grasmück, Sprecher der Stadtwerke Trier, sagt: "Während der Teerarbeiten können die Busse Langsur nicht anfahren." Die Stadtverwaltung habe mitgeteilt, dass es Gespräche gibt, wie die Schüler transportiert werden sollen.
Aus Sicht der Stadtverwaltung stellt sich die Lage so dar: Auch während der Bauarbeiten wird Langsur angefahren. "Für den Fall einer kurzzeitigen vollständigen Straßensperrung wird die Anbindung der Kinder aus Langsur anderweitig sichergestellt", sagt Behördensprecher Dieter Jacobs. Wie diese Regelung aussieht, sagt er nicht.Extrabus für Mesenich


Bereits seit einigen Tagen bemüht sich Langsurs Ortsbürgermeister Rüdiger Artz um eine Lösung für den Bustransport der 40 Kinder und Jugendlichen aus seiner Gemeinde. Er kann sich vorstellen, dass ein kleiner Bus über die Langsurer Brücke nach Wasserbilligerbrück pendelt, von wo aus die Langsurer dann mit Bussen der Trierer Stadtwerke weiterfahren können.
Klein muss der Bus sein, da die Brücke zu schmal für normal große Busse ist. Bei der Finanzierung solch eines Busses sollte die Stadt Trier eingebunden werden, sagt Artz. Die ist als Träger der von den jungen Langsurern besuchten Schulen für den Transport zuständig.
Für Ortsbürgermeister Artz ist es keine Lösung des Transportproblems, wenn die Schüler auf dem Fußweg zur Haltestelle in der Nähe der alten Zollstation in Wasserbilligerbrück geschickt werden. Zwar dauert der Fußmarsch nur rund 20 Minuten. Doch die Strecke führt über den Radweg unmittelbar neben der Sauer entlang.
Auf der einen Seite befindet sich die Uferböschung, auf der anderen Seite ein bewaldeter Abhang. Zudem gibt es in Wasserbilligerbrück keinen Zebrastreifen - geschweige denn eine Fußgängerampel über die B 49. Dort sind an Wochentagen rund 16 000 Fahrzeuge unterwegs.
Unterdessen gibt es für die Bewohner des Langsurer Ortsteils Mesenich eine gute Nachricht. Die Stadtwerke richten während der Bauphase einen Extrabus ein, der Trier über die B 51 anfährt (siehe Extra). Diese Lösung ist taufrisch. So frisch, dass sich am Donnerstagvormittag noch Ortsvorsteherin Rita Heib an den TV gewandt hatte, da die Eltern der Schulkinder nicht wüssten, wie diese in die Schule kommen. "Die Senioren der Gemeinden haben Sorge, nun nicht mehr zu Arztterminen fahren zukönnen und jeder Geschäftsmann bangt um seinen Betrieb", sagt Heib.Extra

Die B 418 wird auf einer Länge von rund 4,4 Kilometern saniert. Der erste Bauabschnitt erstreckt sich von der Grenzbrücke Wasserbilligerbrück bis zur zweiten Zufahrt nach Langsur. Dort soll in der Zeit zwischen dem 26. August und dem 16. September gebaut werden. Weiter geht es von der zweiten Zufahrt nach Langsur bis zum Einmündungsbereich K 2 bei Mesenich in der Zeit vom 16. September bis zum 7. Oktober. Der letzte Abschnitt reicht von der K 2 bis kurz vor Metzdorf. Dort wird bis 31. Oktober gearbeitet. Während der Arbeiten werden die Teilabschnitte jeweils voll gesperrt. Für 780 000 Euro werden unter anderem die beiden oberen Asphaltschichten erneuert sowie die eine Stützwand bei Langsur saniert. har

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