"Langweilig wird es mir nicht"

Schweich. "Langweilig wird es mir hier in Schweich ganz bestimmt nicht", sagt Edwin Prim und blinzelt schelmisch. Der "neue" Pastor hat sich inzwischen gut eingelebt, und die Schweicher haben ihn schnell in ihr Herz geschlossen, weil die Chemie stimmt. Nach gut einem Jahr in der Pfarrgemeinde St. Martin zieht Edwin Prim, der zuvor elf Jahre in den Pfarreien Hetzerath, Sehlem und Rivenich tätig war, Bilanz.

"Die Arbeit hier ist sehr vielseitig durch unterschiedliche Gruppen, die alle sehr motiviert und engagiert sind. Ich denke da an die Kolpingfamilie, die verschiedenen Chöre, die beiden Kindergärten, aber auch an den Sport- und Musikverein sowie die Feuerwehr", resümiert Edwin Prim. Prim ist gerne unter Leuten, steigt Fastnacht selbst in die Bütt, liebt Mundart, lacht viel und hat in diesem Sommer mit den Schweichern seinen 50. Geburtstag gefeiert. Seine Stütze und für ihn besonders wichtig sind verlässliche Mitarbeiter: sei es "seine gute Seele im Pfarrhaus", Monika Leyendecker, Diakon Willi Bertges, Küsterin Christa Rössler, der umtriebige Vorsitzende des Pfarrgemeinderats, Joachim Wagner, oder aber der Vorsitzende des Verwaltungsrats, Bruno Schmitz. Dass das Chor- und Musikleben unter der Regie von Johannes Klar in Schweich einen hohen Stellenwert hat, sieht er als Bereicherung vor allem auch für den Gottesdienst. Prim: "Die Kräfte, Fähigkeiten und Möglichkeiten eines Pfarrers sind begrenzt. Ohne Mithilfe und tatkräftiges Zupacken geht es nicht, funktioniert keine Kinder- und Jugendarbeit, keine Messdiener-Freizeit, kein Senioren-Angebot, kein festlich gestalteter Gottesdienst." Seine "schnellen Nothelfer" sind die Schwestern, die Franziskanerinnen vom heiligen Josef und die indischen Schwestern, "die ich spontan anrufen kann und von denen ich jederzeit Unterstützung erhalte". Nach einem Jahr hat Edwin Prim in Schweich Spuren gelegt: Der Zuspruch im Advent zu den Rorate-Messen am frühen Morgen hat ihn überrascht, und beim gemeinsamen Frühstück war man gar nicht für so viele Besucher gerüstet, "was in diesem Jahr sicherlich anders sein wird", wie er schmunzelnd verspricht. Zudem nimmt die Kinder- und Jugendarbeit Formen an, Gruppen zur Vorbereitung von regelmäßigen Familien-Gottesdiensten sind entstanden, Wallfahrts-Angebote für Senioren, wie jüngst nach Einsiedeln, sind bis auf den letzten Platz besetzt, und das erste Messdiener-Camp und die Wallfahrt nach Rom brachten Erlebnisse und Erfahrungen, die zusammenschweißen. Und genau das wünscht sich der Schweicher Pastor für die Zukunft: dass seine Pfarrgemeinde "zu einer menschlichen und geschwisterlichen Kirche zusammenwachse" und "dass ich auch die in der Pfarrei erreiche, die der Kirche fern sind."

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