Laternen bleiben nachts aus

Riveris · Die Straßenlaternen in Riveris sollen nachts zwischen 1 und 5 Uhr abgeschaltet bleiben. Dafür haben bei einer Bürgerbefragung im Mai 80 Prozent der Umfrage-Teilnehmer gestimmt. Die Mehrheit des Gemeinderats hat sich diesem Votum nun angeschlossen.

 Riveris will Geld und Strom sparen: Deshalb brennen die Straßenlaternen weiterhin nachts bis 1 Uhr und morgens ab 5 Uhr. TV-Foto: Christa Weber

Riveris will Geld und Strom sparen: Deshalb brennen die Straßenlaternen weiterhin nachts bis 1 Uhr und morgens ab 5 Uhr. TV-Foto: Christa Weber

Riveris. Sollen die Straßenlaternen in Riveris die ganze Nacht brennen oder nur für einige Stunden, wie es derzeit der Fall ist? Darüber wird im Ort seit Monaten diskutiert. Im März hatten 70 Haushalte einen Antrag für das dauerhafte Einschalten der Laternen unterzeichnet. Jetzt hat der Ortsgemeinderat mehrheitlich entschieden: Die Lampen bleiben zwischen 1 und 5 Uhr aus.
Ein Hintergrund ist das Ergebnis der Einwohnerumfrage im Mai. Mit Hilfe der Universität Trier hatte die Ortsgemeinde ihre Bürger nach der Lebensqualität und Energiesituation im Ort befragt. Die Antworten werden am Freitag, 28. Juni, ab 19.30 Uhr im Gemeindehaus präsentiert. Gefragt wurde auch, wie Riveris den jährlich fälligen Beitrag von etwa 7700 Euro zum Kommunalen Entschuldungsfonds des Landes (KEF) aufbringen soll. Die Bewohner sollten ankreuzen, ob die Straßenlaternen die ganze Nacht leuchten und dafür die Grundsteuer um zehn Prozent angehoben werden sollte oder ob die Laternen nur stundenweise brennen sollen und dafür keine Steuererhöhung kommt.
Laut Ortsbürgermeister Markus Kaldunski haben sich 72 Haushalte beteiligt, 57 Mal wurde die Frage nach der Beleuchtung beantwortet. 45 Befragte waren dafür, die Laternen zeitweise auszuschalten, zwölf dagegen. Durch das Abschalten spare Riveris pro Jahr 1500 Euro, erläuterte Kaldunski. Allerdings stehe die Ortsgemeinde jetzt finanziell besser da als geplant. Die Laternen könnten theoretisch wieder dauerhaft brennen - auch ohne Steuererhöhung. Denn bei der Gewerbesteuer gebe es im Vergleich zu 2012 (15 000 Euro) Mehreinnahmen von 18 000 Euro. Ein Teil davon könne in den KEF-Beitrag einfließen, der zurzeit auch ohne die 1500 Euro aus der Stromersparnis mit 560 Euro im Plus liege. "Das ist aber kein sicheres Polster, die Gewerbesteuer kann schnell wieder wegbrechen", mahnte Kaldunski.
Ratsmitglied Thomas Hoffmann erinnerte an einen früheren Ratsbeschluss. Demnach sollten die Laternen wieder angeschaltet werden, sobald dies möglich sei. "Der Zeitpunkt ist jetzt da." Ähnlich äußerte sich ein Zuhörer: Weil der Ort "nachts dunkel" sei, habe er mittlerweile ein "schlechtes Image". Wenn das Geld da sei, solle man den Strom wieder einschalten. Damit würde aber die Mehrheit der Umfrage-Teilnehmer, die dagegen gestimmt hatten, "verschaukelt", hielt ein Bewohner dagegen. Jugendvertreter Christoph Becker mahnte, dass es nicht "nur um Geld", sondern auch um Umweltschutz und die Förderung erneuerbarer Energie gehe.
Ratsmitglied Martin Kirchen plädierte dafür, "dass wir alles lassen, wie es ist, und das Geld auf die hohe Kante legen". Dem stimmte die Mehrheit zu. Kaldunski: "Wir sollten erst einen Puffer ansparen. Dann können wir darüber nachdenken, die Laternen wieder anzuschalten." Er wolle das Thema jedoch "lieber auf breitere Basis stellen" und mit einem Energiekonzept für die Ortsgemeinde verknüpfen.

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