Mit dem Slogan "Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Zukunft klaut" machten die Jugendlichen auf sich aufmerksam. Bei dem Protest ging es nicht nur um die am Donnerstag veröffentlichten Sparpläne; eine Gruppe aus Manderscheid demonstrierte auch gegen die Strukturreform im Bistum. " Die Sparvorschläge treffen uns ins Mark", betont Christian Heckmann, Vorsitzender des BDKJ im Bistum Trier. Der BDKJ ist der Dachverband von elf kirchlichen Jugendverbänden und vertritt die Interessen von etwa 30 000 Kindern und Jugendlichen. Er nimmt ihre kirchenpolitischen, sozialen und gesellschaftlichen Interessen wahr. Über 20 Prozent der geplanten Stellenkürzungen sollen den Jugendbereich betreffen. Ein Drittel der hauptamtlichen Stellen beim BDKJ und bei seinen Mitgliedsverbänden würden den Streichungen zum Opfer fallen. Dadurch wäre nach Ansicht des Dachverbandes die gesamte kirchliche Jugendarbeit in Pfarreien und Dekanaten gefährdet. Auswirkungen der Sparmaßnahmen sieht der BDKJ nicht nur auf das Bistum. Wenn die Vorschläge wie geplant umgesetzt würden, hätte dies auch Konsequenzen für seit über 40 Jahren existierende Bolivien-Partnerschaft. Den Unmut der Demonstranten bekam auch Weihbischof Jörg Michael Peters beim Verlassen des Doms zu spüren. Mehrere Jugendliche aus den Mitgliedsverbänden äußerten ihre Kritik an den Sparvorschlägen. "Wer an Kindern und Jugendlichen spart, spart an der Zukunft der Kirche", sagte Michael Koob, Diözesanleiter der Katholisch Studierenden Jugend (KSJ) im Bistum Trier. Während einer Diskussion verteidigte der Weihbischof die geplanten Maßnahmen, äußerte aber auch teilweise Verständnis für den Protest. Scharf kritisierte Peters die Berichterstattung über die Sparvorschläge in den Medien. Die Jugendverbände wollen sich die Kürzungen nicht gefallen lassen und planen in den nächsten Tagen und Wochen weitere Proteste. Gleichzeitig zu der Aktion am Dom sammelte der BDKJ bei der Kleidersammlung in Bad Kreuznach mehr als 600 Unterschriften gegen die vorgesehenen Kürzungen im Jugendbereich.