Leben für den Garten und die Kunst

Er ist leidenschaftlicher Gärtner und Hobby-Künstler von Kindesbeinen an: Willi Körber lebt seit 53 Jahren mit seiner Frau und Sohn, der seit einem Unfall behindert ist, in Trier-Ruwer. Nun lädt er die Öffentlichkeit ein, seine Werke anzusehen.

 Willi Körber zeigt seine Venus-Skulptur aus Ytong, auf der Rückseite hat er Michelangelos David kopiert. TV-Foto: Marina Anna Henn

Willi Körber zeigt seine Venus-Skulptur aus Ytong, auf der Rückseite hat er Michelangelos David kopiert. TV-Foto: Marina Anna Henn

Trier-Ruwer. Im Gartenhäuschen sammelt Willi Körber seine Gemälde. Weit mehr als 80 Bilder haben sich im Laufe der Jahre dort angesammelt. Etliches hat der Trier-Ruwerer auch verkauft, sogar nach Aus tralien und Amerika.

Willi Körber hat sein künstlerisches Talent auf vielfältige Weise ausprobiert: In seinem Garten stehen Skulpturen aus Ytong. Er hat etwa den berühmten David von Michelangelo nachempfunden. In seiner Gartenlaube bewahrt er selbstgemalte Picasso-Kopien, Porträts von Menschen und Tieren sowie alte Trierer Stadtansichten auf.

Auch eigene Motive sind darunter - aus der Toskana zum Beispiel oder abstrakte Kunst. Ob Ölgemälde, Aquarelle oder Bilder mit Plakafarben: Der Maler aus Leidenschaft probiert alles aus. Milchkannen hat er ebenso bemalt wie Schränke und Wände.

Mit 73 Jahren steht er voll im Leben. Er gärtnert und kümmert sich um seinen Sohn, der seit einem Autounfall auf den Rollstuhl angewiesen ist. Willi Körber hat viel erlebt - so war er beispielsweise in Luxemburg bei einem afrikanischen Diamantenminen-Besitzer als Gärtner angestellt. "Ich würde immer wieder Gärtner werden, ich kann mir nichts Schöneres vorstellen." Daran, sich zur Ruhe zu setzen, denkt er nicht: "Der Körber braucht das."

Stolz erzählt er, dass er eine Ausstellung in Aussicht hat. An Inspiration mangelt es ihm nicht: "Ich kann mich in die freie Natur setzen und malen." Motive und Ideen bringt er aus Urlauben mit oder erfindet sie frei.

Ein großes Herz hat der gebürtige Hunsrücker Willi Körber, der von seinem Sohn liebevoll als "Hunsbuckeler" verhöhnt wird. "Jeder hat eine Berechtigung zu leben, auch eine Fliege", lautet Körbers Lebensphilosophie.

Sein ganzes Leben lang hat Körber als Gärtner gearbeitet, sorgte sich um die Familie, pflegte Eltern zu Hause und nun seinen Sohn. Er strahlt aus, was er betont: "Ich bin noch immer zufrieden."

Willi Körber lädt ein, seine Kunstsammlung jeden Freitag bis Sonntag von 16 bis 20 Uhr zu besuchen. Adresse: Im Paulinsgarten 57, Trier-Ruwer.

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