Leben in der Problemzone
Mischgebiete sind Problemzonen, die in der modernen Stadtplanung nach Möglichkeit vermieden werden. Hier erwartet der Gesetzgeber ein dickes Fell, starke Nerven und unempfindliche Gehörgänge. Der Fall Jeanplong steht stellvertretend für viele andere Auseinandersetzungen dieser Art: Produktionslärm kann auch dann in den Wahnsinn treiben, wenn er die gesetzlich vorgegebenen Richtwerte noch nicht übertrifft.
In den eigenen vier Wänden soll Ruhe herrschen - ein absolut verständlicher Wunsch. In einem Mischgebiet kann er ungehört verhallen, da die für den Lärm verantwortliche Firma weder Mittel noch Möglichkeiten hat, auf die grüne Wiese ins nächstgelegene Gewerbegebiet zu ziehen. Aber weil die Lebensqualität im Fall Jeanplong erheblich beeinträchtig ist, kann die Familie die Bereitschaft der Wipa-Glas GmbH erwarten, im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu kooperieren. j.pistorius@volksfreund.de
