Lebenshilfe Trier feiert Sommerfest

Trier · Alle zwei Jahre erklingt auf dem Gelände der Lebenshilfe in Euren mehr als nur der alltägliche Industrielärm. Mit Live-Musik, Kuchen, Cocktails und Theater wurde am Samstag der Sommer noch einmal richtig gefeiert.

Trier. Auch wenn das Wetter nicht mehr ganz sommerlich sein möchte, strahlen die Gesichter auf dem Sommerfest der Lebenshilfe Trier in der Diedenhofener Straße in Euren am Samstag umso heller. Hunderte Besucher, Mitarbeiter, Freunde, Familien und Neugierige haben sich hier zusammengefunden. "Es war unsere Absicht, auch fremde Leute herzulocken und zu zeigen wie behinderte Menschen arbeiten" erzählt Geschäftsführer Ulrich Schwarz. Katherine Peter besucht zum ersten Mal ein Sommerfest der Lebenshilfe und ist begeistert: "Das Ambiente ist super. Viele Leute kennen sich schon und haben die Möglichkeit, hier alte Bekanntschaften zu pflegen."
An einem gewöhnlichen Tag arbeiten auf dem Gelände etwa 370 betreute Mitarbeiter, zum Beispiel in der Metall- oder Holzbearbeitung. Auf dem Sommerfest, jedoch verwandeln sich Mitarbeiter und Betreuer in Entertainer und Schauspieler. Die integrative Theatergruppe der Lebenshilfe zeigt ein neues Stück. In "Ein verfängliches Angebot" treten Betreuer und Mitarbeiter gemeinsam auf und zeigen, wie viel glücklicher man ist, wenn man seine Ideale nicht für Reichtum verkauft.
Denn genau darum geht es bei der Lebenshilfe: die Steigerung der Lebensqualität. Zum einen, so Schwarz, durch eine sinnvolle, erfüllende Aufgabe im Leben. Organisation und Durchführung des Sommerfestes fallen zum Teil in die Hände der betreuten Arbeiter. Zum anderen durch Freundschaft, Partnerschaft und manchmal sogar Liebe. "Die ganze Palette deckt die Lebenshilfe ab" scherzt Schwarz, "von der Wiege bis zu Bahre". Die Lebenshilfe Trier e. V. ist ein Verein, der sich 1962 aus Eltern, Freunden, ausgebildeten Fachkräften und Förderern zusammengeschlossen hat, um Menschen mit geistiger oder körperlicher Behinderung Hilfen anzubieten. Die Mitglieder beraten, betreuen, sind Begleiter bei Entwicklung und Ausbildung, schaffen Arbeitsplätze und bieten verschiedene Wohnformen an. Oberste Priorität hat dabei immer der Mensch mit seinen individuellen Rechten. Dem Verein ist es wichtig, die Stärken jedes Einzelnen zu fördern und ihn dadurch bestmöglich in die Gesellschaft zu integrieren.
Maßgeblich ist der Inklusionsgedanke, der auch von einer UN-Behindertenrechtskonvention getragen wird. Diese fordert, dass es jedem Menschen ermöglicht wird, an allen gesellschaftlichen Aktivitäten uneingeschränkt auf allen Ebenen und in vollem Umfang teilzunehmen. amb

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