Sender ändert Besetzung Beliebte WDR-Sendung kommt an die Mosel – Erste Folge aus Trier verärgert die Fans
Trier/Koblenz · Kaum ist die beliebte Sendung „Lecker an Bord“ aus Trier gestartet, meckern die Fans lautstark. Denn der beliebte Skipper Heinz-Dieter Fröse ist nicht an der Mosel dabei. Warum er abgesetzt wurde und was er zum Ausscheiden sagt.

Kulinarischen Köstlichkeiten aus der Region sind die Köche Frank Buchholz (links) und Björn Freitag (rechts) auf der Spur. Das Schiff steuert erstmals Skipperin Mia Licht (Mitte). Um den Austausch der Kapitäne sind viele Fans der Reihe „Lecker an Bord“ verärgert.
Foto: obs/WDR Westdeutscher RundfunkFans haben die beiden smarten Köche Frank Buchholz und Björn Freitag zuhauf. Kunststück: Seit 2017 schon sind die beiden per Boot auf deutschen Flüssen unterwegs und kochen stets „Lecker an Bord“. In der siebten und jüngsten Staffel schippern die beiden nun auf der Mosel zwischen Trier und Koblenz, legen zwischendurch immer wieder an und entdecken dabei die kulinarischen Schätze der Region, aus denen sie vor Ort in der Bordküche Gerichte kreiern.
Warum die Fans nach der Trier-Episode von „Lecker an Bord“ sauer sind
Das Konzept der WDR-Sendung lieben viele Zuschauer. Trotzdem ist diesmal eine entscheidende Zutat anders. Schuld daran ist eine Frau, so scheint es. Denn diesmal sitzt nicht der beliebte Skipper Heinz-Dieter Fröse am Steuerrad, sondern Skipperin Mia Licht. Die steuerte den Kahn in der ersten Folge zwar souverän in den Yachthafen von Trier, trotzdem: Der Wechsel ärgert die Fans von „Lecker an Bord“ kolossal. Eine Nutzerin kommentiert den Post von Frank Buchholz über die neue Staffel so: „Da geht wohl Quote über Freundschaft. Anders kann ich mir das nicht erklären. Wortloses Ausscheiden von Hans Dieter Fröse. Meine ehemaligen Lieblingsköche sind in meiner Gunst von 10 auf 5 gefallen und ich werde mir die neue Staffel sparen. Auch wenn sie nichts dafür kann, passt die junge Frau nicht ins Konzept.“ 77 Nutzer reagieren auf diesen Beitrag mit dem Daumen-hoch-Symbol.
Doch warum ist Heinz-Dieter Fröse ausgeschieden? War sein Rückzug freiwillig oder hat der Sender so entschieden? In einem Interview mit der Rheinischen Post (RP) bringt der ehemalige Hausboot-Kapitän Licht ins Dunkel der Spekulationen und Vermutungen.
Was Kapitän Heinz-Dieter Fröse über seinen Abgang sagt
Über seinen Weggang sagt er darin ganz sachlich: „Auch wenn die Zusammenarbeit mir in erster Linie natürlich sehr große Freude bereitet hat, muss ich das auch nüchtern als Arbeit sehen. Und wenn der Kunde, in dem Fall die Produktionsgesellschaft, der Überzeugung ist, dass meine erbrachte Leistung nicht mehr notwendig ist, dann akzeptiere ich das.“ Noch vor der Ausstrahlung der ersten Folge habe er viele Mails von Fans erhalten, die traurig über seinen Weggang sind. Und die das Warum und Wieso nicht verstehen. Und die Köche? Was sagen die dazu? Buchholz und Freitag seien ebenso ein bisschen betrübt gewesen, meint Fröse in dem RP-Interview und schiebt den Satz nach: „Da war ja im Vergleich zu den Staffeln vorher gar keine Stimmung an Bord. Das war eine ganz andere Sendung.“
Im Verlauf der verschiedenen Staffeln sei sein Hausboot immer wieder umgebaut und für die Dreharbeiten angepasst worden, äußert sich Kapitän Fröse weiter in dem Gespräch. „Eigentlich war das Hausboot nur für die westdeutschen Kanalnetze konstruiert. Daher waren die Umbauten mit ziemlichen Kosten verbunden.“ Bezahlt habe er das alles aus eigener Tasche. Er hätte das aber gerne in Kauf genommen, weil es ihm Spaß gemacht habe.
Warum Skipperin Mia jetzt bei „Lecker an Bord“ am Steuer sitzt
In der neuen Staffel jedoch ist sein Hausboot, die „unaone“, nicht zu sehen. Das hat einen besonderen Grund. Das Boot war zum einen wieder einmal reparaturbedürftig und hätte darüber hinaus von der Maas auf die Mosel transportiert werden müssen. Als Fröse außerdem einen Assistenz-Skipper für die Überführung vorschlug, läutete er quasi das Aus für die „unaone“ ein. Die Kosten für die Mosel-Staffel seien der Produktionsfirma zu hoch gewesen. Deren Alternative: Skipperin Mia steuert ein Boot auf der Mosel, gechartert von einem kommerziellen Anbieter.
Sie ist jedoch kein Trost für seine Fans und vor allem kein gleichwertiger Ersatz: „Ich habe die Sendung vorab gesehen“, schreibt einer von ihnen unter die Kommentare der Facebook-Seite von Frank Buchholz. „Es ist ein absolutes Armutszeugnis, wie die beiden Köche die viel beschworene Männerfreundschaft mit keinem Wort würdigen.“ Ein anderer schließt sich der Kritik an mit den Worten: „Moin, echt schlimm, wenn Hans-Dieter Fröse in dieser Sendung keinen anständigen Abgang bekommt. Kein Wort über den Wechsel. Unmöglich! So viel zur ständig hochgehaltenen Männerfreundschaft der vorangegangenen Staffeln. Dann sehen wir uns beim nächsten Mal wohl nicht mehr an Bord.“
Kommt der beliebte Schiffskapitän nach der Mosel-Staffel zurück?
Ob die vielen Zuschauer-Klagen dazu führen werden, dass Hans-Dieter Fröse eines Tages doch wieder gemeinsam mit Frank Buchholz und Björn Freitag auf seinem Schiff unterwegs sein wird? Am Kapitän liegt die Entscheidung jedenfalls nicht. Er sagt gegenüber der Rheinischen Post: „Wenn man mich fragen würde, wäre ich grundsätzlich dazu bereit.“
Ist die Wende von der Wende realistisch? Das steht auf einem anderen Blatt. Frauen am Steuer gehören längst zum Alltag. Vielleicht noch nicht unbedingt auf Schiffen und Kähnen, doch das ist nur eine Frage der Zeit. Und möglicherweise finden ja nicht nur Frank Buchholz und Björn Freitag den Wechsel am Schiffsruder sympathisch, sondern auch so mancher eingefleischte Fan.