Leckeres aus dem Bach und der tiefen See
Ausverkauft! Nach zwei Tagen hatte der Angelverein Klüsserath beim Open-Air-Fischessen alle Vorräte verkauft. Für den Verein im 50. Jahr seines Bestehens ein großer Erfolg.
Klüsserath. (dis) Es ist 12 Uhr und die Sonne brennt auf das Zelt neben dem Feuerwehrgerätehaus. Schon von Weitem weht der bekannte Duft von gebratenem Fisch durch den Winzerort. Vor der Bonkasse hat sich eine lange Schlange gebildet. Die mehreren Hundert Menschen wollen an diesem Sonntagmittag nur Fisch. Wenige bevorzugen die Bratwurst, und die Kinder sollen aber auch ihre Pommes haben.
Der Vorsitzende des Angelvereins, Hans-Werner Lex, hat rund 60 Helfer aufgeboten. An der Längsseite des Zeltes herrscht geschäftiges Treiben. Die Helfer, viele in einheitlichen T-Shirts und Vereinsmützen, sind fleißig. Sie braten die Forellen, backen den Seelachs im Bierteig und legen die sauer eingelegten Moselfische auf die Teller.
Lex: "Davon haben wir in diesem Jahr nicht so viele, weil es weniger Rotaugen in der Mosel gibt." Zu der im Moment aktuellen Diskussion - Moselfisch ja oder nein - will er nichts sagen. Wichtig ist den vielen Menschen, dass die Portionen riesig und vor allem sehr schmackhaft sind. Lex verrät Einzelheiten: "Den Seelachs gibt es mit hausgemachter Remouladensoße, und die Forellen kommen aus der Salm." Die Rotaugen wurden bereits am Mittwoch gebraten und dann sauer in Essig eingelegt.
Das Zelt ist voll. Daneben stehen unter riesigen Bäumen weitere Tische und Bänke. Aber auch hier finden die späteren Gäste kaum Platz. Der Zuspruch zum Open-Air-Fischessen ist seit 28 Jahren ständig gewachsen. "Es ist neben dem Weinfest das größte Fest in unserem Ort", sagt der Vorsitzende.
Die Zahlen sprechen für sich. Ausverkauft heißt in Klüsserath: jeweils 150 Kilogramm Seelachs und Forellen sowie 100 Kilogramm Rotaugen wurden verkauft. Insgesamt also 400 Kilogramm Fisch, eine stolze Zahl. Darin sind die Zutaten und die anderen Essensvarianten nicht eingeschlossen.
Der Angelverein kann im 50. Jahr seines Bestehens auf einen guten Altersdurchschnitt verweisen. Daran sind die zehn jugendlichen Mitglieder nicht ganz unbeteiligt. Der Verein hat eine Bachpatenschaft für das Vereinsgewässer, die Salm, übernommen. Darin eingeschlossen sind neben den regelmäßigen Gewässeruntersuchungen auch Dreck-Weg-Tage sowie die Pflege und Erhaltung des naturbelassenen Baches. Die vielfältigen Aktivitäten während des Jahres, angefangen vom Hochseeangeln über Wandertage bis hin zur Teilnahme an verschiedenen Freundschaftsangeln, belegen ein reges Vereinsleben.
