Oktober 2018 Legionellen im Trinkwasser: Levana-Schule wird saniert

Schweich · Das Leitungsnetz der Schweicher Fördereinrichtung ist schon länger von Bakterien befallen. Filter und das Erhitzen des Wassers alleine helfen nicht.

 In der Levana-Förderschule in Schweich halten sich hartnäckig Stäbchenbakterien im Trinkwasser – jetzt soll sie saniert werden.

In der Levana-Förderschule in Schweich halten sich hartnäckig Stäbchenbakterien im Trinkwasser – jetzt soll sie saniert werden.

Foto: Albert Follmann

Stäbchenbakterien, auch Legionellen genannt, leben im Wasser und können sehr hartnäckig sein. Das zeigt sich in der Levana-Förderschule in Schweich. Dort waren die Bakterien, die unterschiedliche Krankheiten auslösen können (siehe Info), bereits bei Untersuchungen im März 2017 in unzulässig hoher Dosierung in den Wasserleitungen festgestellt worden.

Weil die Legionellen trotz eingeleiteter Gegenmaßnahmen nicht aus dem komplexen Leitungssystem der Schule verschwanden, soll dieses saniert werden – voraussichtlich von Mitte 2019 bis zum Frühjahr 2020. Der Kreisausschuss will am heutigen Montag die Planungsaufträge vergeben. Es wird mit Kosten von einer knappen Million Euro gerechnet.

Träger der 1985 in Betrieb genommenen Förderschule für Schüler mit geistiger und körperlicher Beeinträchtigung mit dem Schwerpunkt ganzheitliche Entwicklung ist der Kreis. Der hatte nach der Entdeckung der Legionellen bei einer routinemäßigen Untersuchung von Wasserproben in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt eine sogenannte  Gefährdungsanalyse in Auftrag gegeben. Man wollte herausfinden, ob das Leitungsnetz inklusive aller Installationen instandgesetzt werden kann. Das sei nicht möglich, so das Ergebnis der Untersuchungen.

Die Wasserleitungen sind teilweise in den abgehängten Decken verlegt und verlaufen in gemauerten Schlitzen zu Wasserhähnen und Duschköpfen. Schließlich entschied sich der Kreis für eine vollständige Sanierung und stellte dafür 922 000 Euro in den Haushalt 2019 ein.

Weil es durch den kompletten Neuaufbau der Wasserversorgung auch starke Eingriffe in die Gebäudesubstanz gibt, werden zeitgleich auch bauliche Maßnahmen umgesetzt. So sollen etwa die vier Pflegebäder saniert werden. Ferner wird der Brandschutz aufgewertet. Weil ohnehin neue Decken eingezogen werden müssen, wird auch gleich auf energiesparende LED-Beleuchtung umgestellt.

Sanierung, das bedeutet für die Lehrer und die rund 120 Schüler der Levana-Schule, dass sie ab kommenden Sommer ein knappes Jahr auf einer Baustelle verbringen müssen. „Es geht nicht anders,” sagt Konrektor Markus Fischer. „In den großen Ferien ist das leider nicht zu bewerkstelligen.” In der Levana-Schule gebe es auch abseits der sanitären Einrichtungen viele Räume mit Wasser. Es werde gekocht, geduscht und gebadet, so Fischer.

Zum Schutz gegen die Bakterien hat Hausmeister Karl-Heinz Quare in allen Duschen spezielle Legionellenfilter eingebaut. Diese werden alle 150 Tage erneuert. Zusätzlich werde einmal pro Woche das Leitungsnetz thermisch desinfiziert, erläutert Quare. Dazu wird die Heizung auf etwa 70 Grad hochgefahren. Bei diesen Temperaturen werden die Legionellen inaktiv. Allerdings verpufft die Wirkung mit der Länge des Wassernetzes. Deshalb sollen im Zuge der Sanierung zusätzliche Boiler eingebaut werden.

 Hausmeister Karl-Heinz Quare baut Legionellenfilter in die Duschen ein.

Hausmeister Karl-Heinz Quare baut Legionellenfilter in die Duschen ein.

Foto: Albert Follmann

Wie die Kreissprecherin Martina Bosch auf TV-Anfrage mitteilt, hatte der Legionellenbefall in der Schule bisher keine Konsequenzen für den Schulbetrieb. Es seien außerdem auch noch keine Personen durch die Bakterien in Mitleidenschaft gezogen worden. Erkrankungen dieser Art unterliegen der Meldepflicht beim Gesundheitsamt.

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