Lehrer seit Jahrzehnten

Trier · Sie unterrichten seit Jahrzehnten an der Volkshochschule Trier: Klaus Meis, Josef Köhn, Anna Maria Bach, Petra van Ackeren, Stefan Hartmann und Liesel Clemens. Rudolf Hahn, Leiter des Bildungs- und Medienzentrums, und Bürgermeisterin Angelika Birk bedankten sich nun dafür.

 Rudolf Hahn, Leiter des Bildungs- und Medienzentrums (Zweiter von links), und Bürgermeisterin Angelika Birk (Zweite von rechts) danken den langjährigen VHS-Lehrern (von links): Liesel Clemens, Stefan Hartmann, Anna Maria Bach und Petra van Ackeren sowie Josef Köhn. Auf dem Foto fehlt Klaus Meis. TV-Foto: Katja Bernardy

Rudolf Hahn, Leiter des Bildungs- und Medienzentrums (Zweiter von links), und Bürgermeisterin Angelika Birk (Zweite von rechts) danken den langjährigen VHS-Lehrern (von links): Liesel Clemens, Stefan Hartmann, Anna Maria Bach und Petra van Ackeren sowie Josef Köhn. Auf dem Foto fehlt Klaus Meis. TV-Foto: Katja Bernardy

Trier. Sechs Menschen sind seit über einem Vierteljahrhundert als Kursleiter bei der Volkshochschule (VHS) Trier tätig. Einer davon ist Josef Köhn (79). Er hilft Männern seit 40 Jahren, fit zu bleiben. 1973 unterrichtete der pensionierte Grundschullehrer erstmalig Bewegungs- und Entspannungsgymnastik für Männer an der VHS.
"Hätte ich auf einen Sportprofessor gehört, wären meine zurzeit zwölf Männer schon längst weggelaufen", sagt Köhn. Der Experte habe ihm ein monotones Programm empfohlen. Zwar spielt sein Kurs zum Abschluss stets Volleyball, aber er sorgt immer für Abwechslung - auch außerhalb des Kurses: Dann geht er mit den Teilnehmern auch schon mal auf Wanderung oder auf Radtour.
"Das Soziale spielt eine ganz wichtige Rolle", sagt auch Petra van Ackeren (57). Seit 1983 unterrichtet sie Spanisch. Vor zwei Wochen war sie mit ihrer "eingeschworenen Gemeinschaft", wie sie ihren Kurs nennt, sogar erstmalig auf Reise - natürlich nach Barcelona. Und nach jedem Unterricht belohnen sich Schüler und Dozentin mit Tapas. "Wir genießen den Kurs alle", sagt van Ackeren.
Ihr VHS-Kollege, der Psychologe Stefan Hartmann (50), hat Mitte der 1980er Jahre bereits als Student autogenes Training angeboten. Damals für Kinder, heute für Erwachsene. Und er bietet Wochenendseminare für Singles sowie zum Thema "Mehr Mut zum Selbst" an und hält Vorträge über das Burnout-Syndrom. "Autogenes Training ist heute akzeptiert", sagt Hartmann. In den Anfängen hätten es viele in die Esoterikecke gestellt. Hartmann schätzt an seiner Arbeit, "Unterschiedlichkeiten miteinander zu verbinden". Die 21-jährige Studentin liege in seinem Kurs neben der 74-jährigen Seniorin, und sie hätten das gleiche Thema: Entspannung.
Anna Maria Bach (65) unterrichtet seit 1975 Englisch, lange Zeit auch Spanisch. "Ich habe in den ganzen Jahren nicht nur unterrichtet, sondern auch viel von den Teilnehmern, die seit etlichen Jahren dabei sind, gelernt", sagt Bach. Allerdings hört sie jetzt, nach 38 Jahren, auf. "Ich werde als Oma gebraucht", sagt die Dozentin.
Mit Liesel Clemens (72) halten sich vor allem Frauen fit. Sie leitet seit 26 Jahren den Kurs Bewegungs- und Entspannungsgymnastik für Wirbelsäule und Gelenke. Clemens schätzt die große Treue der Teilnehmer, und an Momente, in denen sich der ein oder andere Herr in die Gruppe traute, erinnert sie sich gerne zurück. Selbst während der VHS-freien Zeit trifft sich der Kurs: "Dann walken wir", sagt die einstige Sekretärin des ehemaligen Trierer Oberbürgermeisters Helmut Schröer.
Klaus Meis ist seit 1968 an der VHS tätig und startete mit Deutsch für Ausländer. Er bietet heute unterschiedliche Fotokurse an. Weil er Urlaub macht, konnte er Dankesworte und Blumen vom Leiter des Bildungs- und Medienzentrums, Rudolf Hahn, und Bürgermeisterin Angelika Birk nicht persönlich entgegennehmen.
"Bildung braucht immer Menschen, die Bildung vermitteln", sagte Birk. Gerne würde die Stadt die Dozenten fürstlich honorieren, doch da seien die Hände gebunden.

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