Lehrreicher Blick hinter die Kulissen

Wie funktioniert eigentlich ein Wirtschaftsbetrieb? Was ist eine Aktiengesellschaft? Das sind Fragen, die Schüler am besten verstehen, wenn sie anschaulich und praxisnah vermittelt werden. Daher ist die Ehranger Johann-Amos-Comenius-Realschule vor zwei Jahren eine Kooperation mit dem Warenhaus Galeria Kaufhof eingegangen.

 Die Ehranger Schüler mit Jürgen Jacobs (links) und Lehrerin Christine Lautwein (rechts). Foto: privat

Die Ehranger Schüler mit Jürgen Jacobs (links) und Lehrerin Christine Lautwein (rechts). Foto: privat

Trier. Bislang existierte diese Lernpartnerschaft lediglich in Form einer lockeren Vereinbarung, heute wird sie festgezurrt und in den Räumen der Industrie- und Handelskammer (IHK) im Rahmen eines Festakts offiziell unterzeichnet.Zu der Partnerschaft gehört es, "die Theorie mit Leben zu füllen", erläutert Christine Lautwein, Lehrerin für Wirtschafts- und Sozialkunde an der Johann-Amos-Comenius Realschule (Schulzentrum Mäusheckerweg). So haben sich 18 Schülerinnen und Schüler der zehnten Klasse mit Jürgen Jacobs, dem Geschäftsführer der Galeria-Kaufhof-Filiale in der Fleischstraße, getroffen. Der 47-jährige Handels-Experte erläuterte ihnen am realen Beispiel der Metro Gruppe, zu der die Kaufhof Warenhaus AG gehört, was sie derzeit in der Theorie im Wirtschaftsunterricht behandeln: Die Schüler erfuhren praxisnah, was eine Holding, eine Aktiengesellschaft und ein Konzern sind.Noch mehr Einblick in die Arbeitswelt erhalten die Realschüler durch Betriebspraktika. Bei Betriebsbesichtigungen erfahren die Schüler, wo die Ware ankommt und was mit ihr geschieht, bis der Kunde sie an der Kasse bezahlt. So erhalten sie einen Einblick in Prozesse, die "hinter den Kulissen ablaufen", sagt Jacobs. Er lobt die Anstrengungen der Johann-Amos-Comenius-Realschule, die jungen Leute möglichst gut auf die reale Arbeitswelt vorzubereiten. Dazu gehört auch die jährlich im September stattfindende Berufsinformations-Messe, bei der Entscheider und Ausbilder aus der Arbeitswelt Berufe vorstellen und über die Chancen informieren. Zu diesen Kooperationspartnern zählen die Pflegeschule am Mutterhaus, Banken, die GKN Driveline, IHK und Handwerkskammer sowie die Berufsbildenden Schulen.Kaufhaus-Chef Jacobs hält große Stücke auf die Lernpartnerschaft: "Die Zusammenarbeit läuft hervorragend." Sein Unternehmen profitiere ebenfalls davon: "Es macht großen Sinn, bereits im Unterricht für die Berufswelt zu begeistern. Denn in ein paar Jahren werden wir mehr freie Stellen haben als Auszubildende."

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