Leise Töne und große Kunst

Trier · Anlässlich des Weltfrauentages initiierte Florence Absolu, Sängerin französischer Chansons, gemeinsam mit zwölf Trierer Künstlerinnen ein Kleinkunstprogramm mit Liedern, Gedichten, Tanz und Schauspiel. Der Erlös der Veranstaltung kommt dem Frauennotruf Trier zugute.

 Tv-Foto: Lisa Bergmann

Tv-Foto: Lisa Bergmann

Trier. Auf Socken betreten die Künstlerinnen die Bühne, leise und ohne das Klackern von Schuhen. Leise und andächtig kommen auch ihre Auftritte daher. Es ist kein Abend der lauten, schrillen Töne sondern einer, der ganz bedächtig auf die vielen Facetten im Leben von Frauen aufmerksam macht. Gedichte, Lieder, Tanz und Schauspiel präsentieren die Frauen vor einem überwiegend weiblichen Publikum.
Französische Chansons


Den Monolog "Eine Frau allein zu Haus" aus dem Stück "Nur Kinder, Küche, Kirche" gab Schauspielerin Sandra Karl zum Besten. Überraschenderweise nicht auf der Bühne, sondern sich aus dem Zuschauerraum langsam nach vorne bewegend. Nicht ohne das Publikum in ihren Vortrag mit einzubeziehen - einer der wenigen männlichen Besucher wird unversehens Teil ihrer Aufführung. Initiiert wurde die Veranstaltung anlässlich des Weltfrauentages von Florence Absolu. Die Sängerin ist in der Region bekannt für ihre Interpretationen französischer Chansons. Schauspielerinnen, Musikerinnen, Sängerinnen und eine Tänzerin trommelte sie für ein Benefizkonzert zusammen.
Denn heute Abend geht es um den Frauennotruf Trier. Die Beratungsstelle bietet Information und Hilfe für Frauen, die ganz unterschiedliche Formen der Gewalt erlebt haben. Die Beratung ist kostenlos, der Frauennotruf ist deshalb immer auf Spenden angewiesen. Der gute Zweck steht also im Raum, ganz unaufdringlich allerdings. Reden werden hier keine gehalten, im Vordergrund steht ganz allein die Kunst.
Das Publikum freut es. "Ich kam mit der Erwartung von Kleinkunst und guter Laune mit Frauen hierher, und das habe ich auch bekommen", sagt Monika Berger. Für gute Laune und eine Prise Humor sorgt auch Tatjana Schlag. Zwischen den Programmpunkten hat sie ihre kleinen großen Auftritte, wenn sie kurze Gedichte von Erich Kästner rezitiert. Fröhlich und mit verschmitztem Lächeln präsentiert sie die kurzen Verse.
Ergreifend dagegen der Vortrag von Alice Marianni. Sie rezitiert einen Monolog "Donne Mie" von Dacia Maraini, einer italienischen Schriftstellerin und Feministin, in der Originalsprache. Mimik und Gestik Mariannis lassen das Publikum andächtig und konzentriert lauschen.
Der Erlös des Abends kommt allein dem Frauennotruf Trier zugute.

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