Lernen im Rhythmus

Das Thema "G8-Schule" wird viel diskutiert, aber kaum jemand weiß genau, was dahinter steckt. Das hat Hermann Bous, Schulleiter des Friedrich-Spee-Gymnasiums (FSG), in der jüngsten Zeit immer wieder festgestellt. Mit dem TV sprach er über das neue ganzheitliche Konzept.

Trier. Ab dem Schuljahr 2008/2009 werden neun Schulen in Rheinland-Pfalz "G8-Schule", darunter das Friedrich-Spee-Gymnasium. Das bedeutet: Die kommenden Fünftklässler werden ihr Abitur nach acht Jahren in der Tasche haben. Wie gewohnt werden die Schüler die Orientierungsstufe durchlaufen. Sie können wählen, ob sie das Ganztagsangebot in Anspruch nehmen oder nach Schulschluss nach Hause fahren. "Ab der Mittelstufe, von Klasse 7 bis 9, wird die Ganztagsschule verpflichtend", erklärt Bous. Dann wird sich auch die Unterrichtszeit erhöhen. "Aber dies geschieht in einem vernünftigen Rahmen", versichert der Schulleiter. "Rhythmisierter Schulalltag" ist das Schlagwort, dass dafür steht, dass die Bedürfnisse der Kinder trotz dem Mehr an Stunden sehr ernst genommen werden. Unterrichtszeiten, Pausen, Lernzeiten und Arbeitsgemeinschaften würden auf den Zeitraum von 7.50 Uhr bis 16 Uhr verteilt. "Arbeiten, Gelerntes vertiefen und Entspannung müssen sich abwechseln", findet Bous. Doppelstunden und größere Blöcke

Der Unterricht werde überwiegend in Doppelstunden und größeren Blöcken erteilt. "Pro Tag werden nicht mehr als fünf verschiedene Einheiten auf dem Stundenplan stehen, damit der Schulalltag nicht zu sehr zersplittert wird", betont der Schulleiter. Auch biete sich dadurch die Chance, Themen fächerübergreifend zu behandeln. "Dann wird beispielsweise das Auge nicht nur im Biologieunterricht behandelt, sondern auch in der Physik und Chemie." Zeit für Hausaufgaben und vertiefendes Lernen bleibe den Schülern während der so genannten Lernzeiten. Mit dabei sei immer ein Fachlehrer, der die Kinder unterstützt "und die Schüler individuell fördern kann". Das Konzept G8-Schule beinhaltet auch, dass die Schüler lernen, selbstständig zu lernen. "Selbstständig heißt nicht alleine", betont der Schulleiter, denn die Fachlehrer stünden als Ansprechpartner zur Verfügung. Auch sollen die Hausaufgaben bis 16 Uhr erledigt sein. "Die Arbeitszeit liegt in der Schule, alles was darüber hinaus geht, kann ein Kind nicht leisten." Zentrum des Lernens wird die Bibliothek sein, die schon jetzt sehr gut angenommen werde. Und da ein leerer Bauch bekanntlich nicht gerne studiert, erhalten die Schüler mittags in der Mensa ein Mittagessen. Wichtig seien auch Erholungsphasen. Der Schulleiter ist sich sicher, dass die Kinder am Ende der Mittelstufe mehr gelernt haben werden als bisher. Dann geht es weiter in Klasse 10 bis zum Abitur in der Jahrgangsstufe 12.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort