Lernen in Zahlen

Von der frühkindlichen Bildung bis zur Altersstruktur der Volkshochschul-Kunden gibt der erste Trie rer Bildungsbericht einen umfassenden statistischen Einblick in das Trierer Bildungsangebot. Das Zahlenwerk soll Grundlage sein für politische Entscheidungen.

Trier. Schwarz auf Weiß belegt der Trierer Bildungsbericht 2010 manches, was einige schon immer geahnt haben. Zum Beispiel, dass aus den Wohngebieten rechts der Mosel rund 56 Prozent der Kinder ein Gymnasium besuchen, während es links der Mosel nur gut 36 Prozent sind. Schaut man bei den einzelnen Grundschulen genauer hin, klaffen die Zahlen noch weiter auseinander: Während aus den Stadtbezirken Barbara, Gartenfeld und Tarforst mehr als 70 Prozent der Viertklässler an ein Gymnasium überwiesen wurden, waren es 2010 in Eitelsbach (0 Prozent), Trier-West (15 Prozent) und Mariahof (22 Prozent) deutlich weniger.

Der erste Trierer Bildungsbericht gewährt aber nicht nur im gesamten schulischen Bereich tiefe statistische Einblicke. Auch demografische Entwicklung, Kindertagesstätten, Volkshochschule, Museen, Musikschule, Medien und Vereine werden hinsichtlich der Zahl ihrer Angebote und Nutzer unter die Lupe genommen.

Als erste Kommune in Rheinland-Pfalz hat Trier ein solches Zahlenwerk nach dem Vorbild des nationalen Bildungsberichts vorgelegt. Erarbeitet wurde der Bericht von Mitarbeitern des dreijährigen städtischen Projekts "Lernen vor Ort", das von Bund und Stiftungen finanziert wird.

"Der Bericht macht die Trierer Bildungslandschaft transparent", lobte Oberbürgermeister Klaus Jensen. Die Zahlen erfüllten dabei keinen Selbstzweck, betonte auch Bildungsdezernentin Angelika Birk. "Vielmehr gibt uns der Bericht konkrete Anweisungen, wo Defizite behoben werden müssen." Bevor die politischen Gremien entsprechende Beschlüsse beratschlagen, soll der Bildungsbericht auf breiter Basis diskutiert werden.

trier.de: Bildungsbericht unter

Stichwort "Lernen vor Ort".

EIN KLEINER EINBLICK IN DEN BILDUNGSBERICHT



Kindertagesstätten: 3952 Kinder wurden 2010 von 756 Erzieherinnen in einer der 71 Kitas in Trier betreut. Allgemeinbildende Schulen: 804 ABC-Schützen wurden 2010 eingeschult, insgesamt gab es 3161 Grundschüler in Trier. Von den 725 Viertklässlern wechselten 51 Prozent ans Gymnasium. In Trier-West lag die Quote bei 15 Prozent, in Tarforst bei 75 Prozent. 275 Schüler blieben sitzen. Es gab 1500 Schulabgänger, davon 40 Prozent mit Abitur, 98 Jugendliche schafften keinen Schulabschluss. Berufsschulen: 8809 Jugendliche und junge Erwachsene besuchten 2010 eine der 32 verschiedenen Trierer Berufsschulformen. 3286 davon befanden sich in einer Ausbildung, 115 Azubis brachen diese im ersten Lehrjahr ab. Hochschulen: 2010 verließen 2100 der insgesamt rund 18 600 Studenten Universität, Theologische Fakultät oder Fachhochschule mit bestandenem Examen. woc

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