Lernen und lehren trotz Handicaps

Trier · Einmalig in Rheinland-Pfalz: Menschen mit Behinderung lernen ihre Rechte kennen und geben ihr Wissen anschließend als Trainer weiter. Am Ende der Schulung sprühen sie vor Tatendrang.

Trier. Junge Menschen mit Behinderung haben sich eine Woche lang in der Volkshochschule Trier mit ihren Rechten auseinandergesetzt und sollen dieses Wissen nun an andere behinderte Menschen weitergeben.
"Meine Rechte - meine Stimme" heißt das EU-Projekt zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, das Rudolf Fries, Leiter des Bildungs- und Medienzentrums im Palais Walderdorff, und Gisela Sauer von der Volkshochschule (VHS) nach Trier und damit erstmalig nach Rheinland-Pfalz geholt hatten. "Ich weiß nun, welche Rechte ich im öffentlichen Leben habe", sagt Ulla Richarz, die in der Trierer Lebenshilfe-Werkstatt in der Diedenhofener Straße arbeitet. Ihr Kollege Fabian Zerfass resümiert: "Ich bin nach dieser Schulung selbstbewusster und freue mich auf meine neue Aufgabe."
Dominik Rössler, Sandra Peters, Magdalena Kronz, Tim Steinmann und Thomas Marquard nicken beifällig. Auch sie blicken bei der Übergabe der Teilnehmerzertifikate durch Bürgermeisterin Angelika Birk auf eine ebenso erlebnis- wie lehrreiche Woche zurück. Wie es nun weitergeht? "Uns kann jeder buchen", sagen Reicharz und Zerfass sprühend vor Tatendrang. Bei der Trierer Lebenshilfe sollen sie nun Kollegen schulen.
Gisela Sauer will zudem Kontakte zu Entscheidungsträgern in Vereinen herstellen. "Menschen mit Lernbehinderungen brauchen beispielsweise keine eigenen Gruppen, sie lassen sich prima in bestehende integrieren." Auch Termine mit Ortsgemeinderäten sind für sie vorstellbar: "Unsere Trainer wissen ganz genau, was Barrierefreiheit bedeutet und was in dieser Hinsciht getan werden muss." flo

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