Ihre Meinung Malu Dreyer sollte Gas geben in Sachen Moselaufstieg

Verkehr

Zu Berichten über das geplante Verkehrsprojekt Moselaufstieg zwischen Trier-Zewen und Igel:

Am Stautag wegen unverhoffter Baggerarbeiten nach einem Wasserrohrbruch am Trierer Moselufer stand auch ich im Stau und dachte an die Gegner des Moselaufstiegs, denen ich ein gleiches Schicksal wünschte. Von der Pellinger aufs Ufer in Richtung Autobahn eingebogen, konnte ich mir die Mitleidenden angucken.

Da standen sie, die „auf die Uni“, „bei de Razzio“ und „innet Brüderkrankenhaus“ wollten. Aber es standen auch die da, die aus Richtung Konz, irgendwo aus der Welt, kamen und mit ihrer Fracht ganz sicher nicht nach Trier wollten. Es standen dort Fernlaster. Kennzeichen aus ganz Europa. Ein Litauer, zwei Polen, dazwischen ein Handwerker aus Trier. Ein Spanier und ein Schwede. Eine Mama mit Pampersbomber.

Ein Spanier und einer aus Dortmund, dahinter ein Russe. Von der Pellinger bis zur Feuerwache waren es so mindestens zwölf. Und das nur in der kurzen Zeit meiner Fahrt. Ein Linienbus war nicht dabei.

Ich fragte mich, wie mit einem ÖPNV-Konzept diesem Verkehrsstrom beizukommen sein soll. Die heilsbringenden Züge fahren ja auf der anderen Moselseite, zwar in umgekehrter Wagenreihung und nur an Tagen ohne Streik, wenn sie denn irgendwann mal fahren und die Bahnsteige die passende Höhe haben und die Anwohner es nicht wegen zuviel Lärm berechtigt verhindern.

Als ich da so staute, sah ich die Gegner des Moselaufstiegs vor mir, kleinkindartig mit dem Fuß aufstampfen, den Kopf zur Seite werfen und schreien: „Und trotzdem wollen wir den Moselaufstieg nicht.“

Ministerpräsidentin Malu Dreyer sollte Gas geben in Sachen Moselaufstieg. Je schneller die Esten, Spanier, Portugiesen, Finnen, Dortmunder, Hamburger, Polen, Russen und Ukrainer auf der Durchreise über den Moselaufstieg auf die A 64 gelangen, desto schneller können dann unter anderem auch die Igeler „bei den C&A“, „auf de Verwaltung“ oder „bei de Tant innet Mutterhaus“ kommen.

Für alle Trierer von Feyen bis Nord bringt der Moselaufstieg Entlastung und Lebensqualität, und das Moselufer wird ruhiger. Und die Welt wird genausowenig untergehen wie der Moselweinbau durch den Hochmoselübergang.

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