Ihre Meinung Datenlage der Analyse ist dürftig

Wirtschaft

Zum Bericht „Bündnis macht mobil gegen Gewerbegebiet“ vom 4. März

Die sogenannte „Bestands-, Potenzial- und Bedarfsanalyse“ der Wirtschaftsförderung Trier-Saarburg GmbH erfüllt meiner Meinung nach nicht die Merkmale einer seriösen Begutachtung. Es fehlt zu fast allen Sachbehauptungen an nachvollziehbaren Quellenangaben. Eine ernsthafte Nachprüfung ist so kaum möglich.

Die Datenlage zu nachgefragten Gewerbe- und Industrieflächen in den Gemeinden ist nach dem Eingeständnis der Autoren dürftig, unübersichtlich und unvollständig. An Informationen zur Vermarktungsgeschichte fehlt es erklärtermaßen. Und: Steht „Vermarktung“ für den Verkauf an Immobilienhändler oder für eine tatsächliche gewerbliche Nutzung der Gebiete?

Standorte in der Umgebung des Kreisgebietes bleiben unberücksichtigt – als wäre für ansiedlungswillige Unternehmen an unseren Kreisgrenzen die Welt zu Ende! Auch bleiben geeignete private Flächen unbeachtet. Misstraut man hier der Wechselwirkung von Nachfrage und Angebot?

Die Spekulationen der Autoren zur Entwicklung des Arbeitsmarktes sind meiner Meinung nach weder faktenbasiert noch plausibel. Für den Tourismus wäre die Zerstörung des Naturraumes Mehringer Höhe jedenfalls schädlich.

Bei der Wirtschaftsförderung GmbH handelt es sich gewiss um eine verdienstvolle Einrichtung. Deren Mitarbeiter beraten Unternehmen und Kommunen „etwa bei Projektentwicklungen, informieren über Umweltschutzvorgaben und Fördermöglichkeiten, helfen bei Genehmigungsverfahren“ (Rommelfanger und Müller, August 2018).

Wurde auch bei der Mehringer Höhe versucht „zu helfen“? Gibt es keine unabhängigen Gutachter? Besteht der behauptete Flächenbedarf wirklich, oder wird ein solcher herbeigeschrieben, um etwas vom erhofften „Dollarregen“ des Gewerbe- und Industrieflächenprogramms des Mainzer Wirtschaftsministeriums mitzuholen?

Rolf Winkler, Trier-Ruwer

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