Leserbrief: St. Martin

Zum Bericht "St. Martin legt sich mit dem Trierer Bischof an" (TV vom 6. November):

Über den Artikel zu St. Martin von Aloys Meyer habe ich mich gefreut. Nur der reißerische Titel, der im Text keinerlei Anhalt hat, ärgert mich. Will da wer dem Trierer Bischof ans Zeug? Eine Anmerkung in der Sache: Sulpicius Severus, der noch zu Lebzeiten des heiligen Martin dessen Lebensgeschichte aufgezeichnet hat, überliefert nicht das Jahr seiner Geburt. Da gibt es zwei Vermutungen: Martin ist um 316 geboren, scheidet 356 als Veteran aus dem Kriegsdienst aus. Oder er ist 20 Jahre jünger und verweigert 356 vor der Schlacht bei Worms Kaiser Julian den Kriegsdienst. Dazu schreibt Sulpicius Severus: "Dein Geschenk mag in Empfang nehmen, wer in die Schlacht ziehen will. Ich bin ein Soldat Christi, mir ist es nicht erlaubt zu töten." Nicht als verdienter Veteran, sondern als Kriegsdienstverweigerer - und damit arbeitslos - kehrt Martin in sein Elternhaus zurück. Er wird später von Bischof Hilarius von Poitiers auf das Mönchtum in Nordafrika aufmerksam gemacht und gründet das erste Kloster im Abendland.
Hans-Georg Reuter, Trier

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