Ihre Meinung Höhere Preise auch für Traubenzulieferer

Weinbau

Zum Bericht „Markus Molitor komponiert Wein für Lidl“ (TV vom 26. April):

Endlich ist es soweit. Auch Markus Molitor komponiert Wein und hat nach Roman Niewodniczanski vom VDP-Weingut van Volxem den Weg zu Lidl gefunden. Einfach toll, dass auch das „Deutsche Weininstitut“ (finanziert von allen deutschen Winzern) es gut findet, dass ein weiteres renommiertes Weingut mit vielen Trauben, bis zu 99 Parker Punkten und Lobgesängen vieler Weinkritiker den Weg zu Lidl gefunden hat.

Bei einem Wein, dessen Trauben nicht ausschließlich aus dem Weingut Molitor stammen, wird hier wieder einmal suggeriert, dass es sich um ein preisgünstiges, super leckeres, hochdekoriertes Produkt handelt. Aber ein Preisverfall ist schon festzustellen.

Der Wein von Van Volxem & Friends wurde für 8,99 Euro angeboten, und Molitor liefert schon für 7,99 Euro. Der Preis ist trotz allem sehr gut. Ich würde mich freuen, als Nebenerwerbswinzer dem Weingut Molitor Trauben anbieten zu können und wünsche auch mir die Auszahlung höherer Preise.

Wenn Markus Molitor mit Lidl einen sogenannten Schnäppchen-Verkaufspreis von 7,99 Euro anbietet, ist es wohl nur anständig, den hart, liebevoll, qualitätsorientiert, risikotragenden, nachhaltig und umweltfreundlich arbeitenden Traubenerzeuger zu beteiligen. Zum Beispiel sollte ein Drittel (etwa 2,50 Euro je Liter) des Preises für die von den anderen Winzern produzierten Trauben gezahlt werden.

Produzenten von Fasswein und Zulieferer von Trauben für Fass- oder Grundwein bekommen heute laut Weinbauzeitung zwischen 0,70 Euro und 1,10 Euro je Liter.

Bei diesen positiven, guten Aussichten muss ich es mir noch einmal gründlich überlegen, ob ich meinen Weinbaubetrieb mit blutendem Herzen schließen/aufgeben werde. Oder ob ich auf goldene Zeiten mit für mich kostendeckenden tollen Moselweinen bei Aldi, Lidl und & Co warten soll.

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