Ihre Meinung Leserbrief zum digitalen Campus: Uni Trier lässt Ältere außen vor

Bildung

Zum Artikel „Ein Campus zieht ins Internet“ (TV vom 9. Mai):

Ein Campus zieht ins Internet – und lässt die älteren Mitbürger vor der Tür stehen!

Mit großem Interesse habe ich von den neuen digitalen Möglichkeiten, an der Universität zu studieren, gelesen. Bereits vor 35 Jahren wurde auch an der Universität Trier der Zugang zu akademischer Weiterbildung für ältere Mitbürger eingerichtet. Jetzt wurde im Zuge der Corona-Maßnahmen diesen Mitbürgern, die sowieso durch die Corona-Maßnahmen schon von fast allen sozialen Kontakten und kulturellen Angeboten abgeschnitten sind, auch dieser Zugang der Teilnahme am universitären Leben, der ja jetzt auch in Trier auf digitalem Weg eröffnet wurde, verweigert.

Natürlich kann man verstehen, dass zunächst das Studium für die jungen Studenten laufen muss. Das würde ja auch in keiner Weise durch die digitale Teilnahme von Gasthörern beeinträchtigt. Hier sei die Frage erlaubt, warum die älteren Studieninteressenten so komplett ausgeschlossen werden mussten, ja noch nicht einmal über bestehende frei zugängliche Alternativen, Aufzeichnungen von Vorlesungen, Ringvorlesungen oder Ähnliches informiert wurden.

Eine umfangreiche Mail-Adressendatei von Interessenten liegt der Universität vor. Zur Vernetzung der Seniorstudierenden und Gasthörer wurde von den Senioren eigens ein neues Forum eingerichtet, das zu diesem Zweck auch genutzt werden könnte.

Es hat sich gezeigt, dass sich die Universitäten in vielen anderen deutschen Städten sehr umsichtig und freundlich und auch mit Selbstverständlichkeit um die Belange der älteren Studierenden kümmern. Es wurden gute Angebote und Informationssysteme entwickelt, die es auch technisch nicht so bewanderten Personen ermöglichen, die Angebote zu nutzen, ohne zusätzlich Mühe und Kosten zu verursachen – allerdings nicht so in Trier.

Die neuen digitalen Möglichkeiten könnten in der Zukunft allen Bürgern ganz neue Wege der Bildung und Weiterbildung eröffnen. Es wäre wünschenswert, dass auch die Universität Trier wie zahlreiche andere deutsche Universitäten diesem Trend folgen würde.

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