Ihre Meinung Das Wohl der Tiere steht im Hintergrund

Tierschutz

Zu Berichten über Proteste gegen Wildtiere im Zirkus und das Gastspiel von Circus Krone im Trierer Messepark:

Bäcker backen Brot. Autobauer bauen Autos. Manche Zirkusse, Zoos und Tierparks lassen ihre Tiere leiden. Man muss ja mit irgendwas sein Geld verdienen. Wer einen gesunden Menschenverstand mit echter Liebe zur Natur hat, fragt sich da: „Warum muss man Tiere mit Qual zur Schau stellen? Was haben die Tiere davon, wenn sie Kunststücke machen müssen und in viel zu kleinen Behausungen gehalten werden?“ Meine Antwort: „nichts!“

Es wurden schon einige Zirkusleute von ihren Tieren schwer verletzt oder getötet. Und warum? Weil bei den Tieren irgendwann das Fass übergelaufen ist. Der Tierschutzbeauftragte vom Zirkus Krone sagt, ihren Tieren ginge es gut. Natürlich geht es den Tieren gut; aber nur so weit, dass sie ihr Futter bekommen. Warum tauscht man die Löwen nicht gegen sechsjährige Kinder aus und lässt diese durch Feuerreifen springen und sperrt sie zwischen den Vorstellungen in eine „Cola-Dose“ ein?

Auch in manchen Zoos und Tierparks werden Tiere in viel zu kleinen Gehegen gehalten. Ich finde es absolut nicht in Ordnung, dass es immer noch Pferde-Springturniere gibt. Die Belastung der Knochen bei der Landung ist hoch. Es ist wohl nur zulässig, weil damit viel Geld verdient wird. Kein Pferd würde freiwillig über ein körperhohes Hindernis springen. Viele Pferde stehen 23 Stunden am Tag in Einzelhaft in ihren Boxen (Pferde sind Herdentiere), wobei manche nicht mehr Platz haben als ein PKW in seiner Garage. Manche Pferde bekommen tagelang keine Wiese zu sehen oder stehen dort bei jedem Wetter, ohne sich unterstellen zu können.

Das alles ist bei den Veterinärbehörden zulässig, oder es heißt: „Wir haben zu wenig Personal, um alles kontrollieren zu können.“ Das Wohl der Tiere steht im Hintergrund, weil Tiere gesetzlich als Sache gelten. Es sind aber lebende Wesen, und als solche sollte man sie auch behandeln. Artgerechte Haltung? Auslegungssache.

Der TV-Redakteur Christian Altmayer schreibt in seinem Kommentar zum Bericht „Eifeler Hunde suchen ein Zuhause“ (TV vom 7. Mai), dass der Tierschutz eine Aufgabe der Kreise und Gemeinden sei. Dort heißt es leider viel zu oft: „Dafür haben wir kein Geld.“

Wer bekommt von unserem Steuergeld wie viel und warum? Es wäre für unsere Politiker ein Pluspunkt, wenn sie etwas von ihrem privaten Geld für den Tierschutz ausgeben und körperlich tatkräftig ein paar Tage lang in Tierheimen mitarbeiten würden.

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