Ihre Meinung Viele Rad- und Fußwege sind zugewachsen
Verkehr
Zum Bericht „Keine schnelle Lösung für Radfahrer in Trier“ (TV vom 8. September):
In Trier werden immer neue Radstreifen/Piktogramme auf vorhandenen Fahrbahnen/Fußwegen und Radwegestücke angelegt – aber vorhandene Wege teils seit Jahren nicht instandgehalten! Es nützt nichts, wenn 100 Meter neu im Fahrradwegenetz der Stadt eingetragen werden, aber Teilstrecken kaum genutzt werden können.
Als „Teststrecke“ empfehle ich den Rad-/Fußweg entlang des Olewiger Baches. Einst schön angelegt zwischen der Riesling-Weinstraße und dem Ortsteil Olewig, wird der Weg auch heute rege genutzt, befindet sich jedoch in einem erbarmungswürdigen Zustand. Offenbar kaum gereinigt, ist stellenweise fast ein Drittel der Breite zugewachsen (Grasteppich, Erde und so weiter).
Dazu neigt er sich in weiten Teilen so stark Richtung Bachlauf, dass er dort nicht mehr befahrbar ist. Es gibt etliche Erhebungen durch Wurzeln. Schade, dass hier sehr lange nichts unternommen wird, um den Weg ordentlich zu erhalten.
Dies gilt teils auch für Fußwege, die sich die Natur langsam zurückerobert (in die Wege ragende Hecken, Blätterteppiche, Baumschösslinge, Dornen). Vielleicht gehört das zum Konzept „Grüne Stadt“? Der Natur mehr Raum zu geben ist toll – aber muss wirklich überall Wildwuchs sein?
Übrigens sollten sowohl Autofahrer, die sich grob verkehrswidrig verhalten (Rotlicht- und Geschwindigkeitsverstöße, zugeparkte Fuß-/Radwege) als auch Radfahrer, für die Verkehrsregeln oft nicht zu gelten scheinen (Rotlichtverstöße, Befahren der Fußgängerzone/Bürgersteige, Radwegenutzung entgegen vorgegebener Richtung, ohne Licht), kontrolliert und auch bestraft werden, damit das Miteinander im Verkehrsraum funktioniert.
Im Gegensatz zu Autofahrern werden Radfahrer jedoch selten kontrolliert und oft nur ermahnt. Die Leidtragenden hierbei sind die Schwächsten: Fußgänger. Diese werden von Fußwegen „geklingelt“, auch an Bushaltestellen (Ostallee), in der Fußgängerzone fast angerempelt. Sie können oft kaum gefahrlos aus ihren Häusern treten (Saarstraße). An einen entspannten Spaziergang an der Mosel mit kleinen Kindern ist wegen der schieren Masse an Radlern am Wochenende sowie einigen Möchtegern-Rennradlern gar nicht mehr zu denken.
Petra Lauer, Trier