Ihre Meinung Das Andocken an den Treppensteiger geht ruckzuck

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Zum Leserbrief „Wäre ein Treppenlift nicht sinnvoller?“ (TV vom 16. Mai) von Christiane Rump über den neuen Treppensteiger im Seniorenbüro Trier:

Die Ausführungen im Leserbrief treffen für das vom Seniorenbüro Trier gekaufte Gerät nicht zu.

Wie im Internet leicht recherchierbar, gibt es verschiedene Grundvarianten der „Treppensteiger“:

- Kettenfahrzeuge, die durch den Benutzer selbst gesteuert werden

- Geräte mit fest verbautem Sitz

- Geräte mit Aufnahme für Rollstühle.

Das Seniorenbüro besitzt eine Sonderform. Es handelt sich um ein modifiziertes Gerät der dritten Gruppe mit einem beigestellten mechanischen Rollstuhl. Die Aufnahmebreite für Rollstühle musste verringert werden, da es im Haus Franziskus sehr eng zugeht. Rollstuhlfahrer „docken“ direkt am Gerät an. Dazu wird lediglich rückwärts gegen das Gerät gefahren, die Bremsen werden arretiert und die Rückenlehne mit den verstellbaren Fixierungen am Gerät befestigt. Das geht ruckzuck, und der Benutzer bleibt im eigenen Rollstuhl sitzen. Die umgekehrte Reihenfolge gilt bei der Zielankunft.

Für Gehbehinderte mit zum Beispiel Rollator halten wir den zum Gerät gehörenden Rollstuhl vor. Am Ziel geht es dann mit dem Rollator weiter.

Das Gerät wird ausschließlich von eingewiesenen ehrenamtlichen Kräften bedient. Es gibt in keinem Fall ein Sicherheitsproblem. Das konnte ich an mir selbst auf der steilsten Treppe des Kutscherhauses im Haus Franziskus erfahren.

Selbstverständlich hatte das Seniorenbüro beim Einzug im Jahr 2016 die Möglichkeit von Treppenliften geprüft: Im Kutscherhaus wurde der Einbau durch die Feuerwehr untersagt, weil damit ein Fluchtweg blockiert worden wäre. Im Haus Franziskus hätten fünf (!) Treppenlifte verbaut werden müssen, um alle unsere Veranstaltungsräume zu erreichen. Hier machte vorab bereits der Denkmalschutz dies unmöglich.

Es wäre schade, wenn durch die fehlerhafte Darstellung gehbehinderte Senioren von einem Besuch des Seniorenbüros abgehalten würden. Ich lade die Leserbriefautorin Christiane Rump gerne zu einem Termin vor Ort ein, um die tatsächlichen Gegebenheiten zu prüfen.

Andreas Rump, Vorsitzender des Vereins Seniorenbüro Trier

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