Leserechos

Wie lebt es sich in Trier-Nord, das haben wir im Rahmen der Stadtteiltour unsere Leser gefragt. Geschrieben haben uns unter anderem diese beiden Nordler:

Trier-Nord ist seit meiner Kindheit meine Heimat. Hier bin ich aufgewachsen im Haus meiner Großeltern, das nächstes Jahr 100 Jahre alt wird und in dem ich immer noch wohne. Es liegt in der Schöndorfer Straße, zwischen der ehemaligen Reichsabtei St. Maximin und meiner Pfarrkirche St. Paulin, unter der Erde befinden sich Reste des historischen römischen und frühchristlichen Gräberfelds, und manchmal fühle ich fast den Atem der Geschichte. Ich habe noch die Zeit erlebt, als es die Straße In der Reichsabtei nicht gab (sie wurde 1959 vor der Heilig-Rock-Wallfahrt gebaut). Ich habe vor einigen Jahren an Workshops teilgenommen mit Planungen, an Stelle der Straße einen Platz vor Maximin zu gestalten. Da ich dort zur Schule gegangen bin, als die Ursulinen nach dem Krieg ihr Gymnasium dorthin verlegten, habe ich mit großer Faszination die Umgestaltung des Gebäudes verfolgt, und jedes Mal, wenn ich in dem romanischen Raum ein Konzert besuche, hat meine Fantasie einige Mühe, sich die ehemalige Lage der Klassenräume vorzustellen. Die Bewohner der Schöndorfer Straße haben sich einige Jahre dafür eingesetzt, die Verkehrssituation zu verbessern, was bisher nur in geringem Maße gelungen ist. Seit Jahrzehnten warten wir auf den Moselbahndurchbruch mit Verbindung zur Metternichstraße, um eine Umgehung für die Autos zu haben, was jetzt endlich ernsthaft in der Planung ist. Vielleicht erlebe ich es ja noch, dann kann ich eine Bank vor mein Haus stellen. Therese Zilligen

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