Liebe auf den zweiten Schluck
Trier · Viez, das Trierer Nationalgetränk, sollte man als Neubürger zumindest mal probiert haben. Trier-Galerie-Manager Benno Skubsch musste zwei Mal probieren, bis er auf den Geschmack kam. Als er aber gefragt wurde, ob er Schirmherr des Viezfestes 2016 werden wolle, hat der 35-Jährige direkt ja gesagt.
Trier. Der erste Schluck Viez sei eine "echte Herausforderung gewesen", erinnert sich Benno Skubsch. So wie das Vordringen in unbekannte geschmackliche Galaxien und "etwas gewöhnungsbedürftig. Aber nicht so, dass ich gedacht hätte: nein, danke!" Beim zweiten Schluck habe es "dann doch gefunkt". Auf Apfelwein regionaltrierischer Machart müsse man sich eben einlassen, "dann bekommt man eine Vorstellung von der Tradition und der Geschichte, die dahintersteckt".
Spontan ja gesagt
Und so bekam Triers Nationalgetränk einen neuen Fan, und die Trierer Viezbruderschaft bekommt einen überzeugten Schirmherrn für ihr drittes großes Fest (27. August auf dem Domfreihof, siehe Artikel unten).
"Als Präsident Hanspitt Weiler mir im Namen der Bruderschaft das Amt angetragen hat, musste ich nicht erst lange nachdenken, sondern konnte mit gutem Gefühl spontan ja sagen."
Seit knapp zweieinhalb Jahren ist der gebürtige Hannoveraner Benno Skubsch Center-Manager des Einkaufszentrums Trier-Galerie (Fleischstraße) und "von Beginn an überzeugter Trierer". Mit Frau und dreijähriger Tochter wohnt er im Stadtteil Euren, das zweite Kind, ein Junge, kommt im Oktober. "Wir fühlen uns sehr wohl und wollen so schnell nicht mehr weg", sagt der gelernte Einzelhandelskaufmann. Außerdem arbeite er bereits an Zukunftsprojekten und habe "schon gewisse Ideen für das Doppel-Jubiläum 2018 - 200 Jahre Karl Marx, zehn Jahre Trier-Galerie".
Aus Trier weg? Ein Alptraum
Wie sehr er persönlich an Stadt und Leuten ("ein sehr angenehmer Menschenschlag") hänge, habe ihm unlängst "ein echter Alptraum" klargemacht. "Ich habe geträumt, wir müssten umziehen. Ich bin schweißgebadet aufgewacht und war froh zu sehen, dass wir nicht auf gepackten Koffern sitzen."
Und was ist die Motivation, nach Dezernent Thomas Egger und Stadtwerke-Vorstand Arnt Müller die Schirmherrschaft übers Viezfest zu übernehmen? "Trier gibt mir viel, wenn ich ein kleines, aber feines Volksfest unterstütze, das am Anfang einer sicherlich großen Tradition steht, dann kann ich etwas zurückgeben." Das sei auch ein Grund, warum er gerne ehrenamtlich im Vorstand der City-Initiative (seit Mai Vize-Vorsitzender) mitarbeitet. Für Skubsch bringt der 27. August übrigens die persönliche Viezfest-Premiere. Bei der zweiten Auflage 2014 war er als frischgebackener Neu-Trierer dienstlich verhindert.
Wie viele Porzen schafft der nächste Protektor? Diese Frage stellt sich für Skubsch "absolut nicht. Ich bin Genusstrinker und komme lange mit einer 0,4-Liter-Füllung aus."
Außerdem hofft der 35-Jährige auf schönes Sommerwetter - "Da neige ich eher zu Viez-Limo. Kann ich sehr empfehlen: erfrischend, leicht, ein guter Durstlöscher."
