Liebeslust, Liebesfrust und kurzer Prozess

Die Premiere einer Operetten-Revue haben die Zuschauer im Hof des Landesmuseums erlebt. Das launig-lyrische "Hühnchen-Trio" mit Sopranistin Gudrun Bär entführte ins "Weiße Hendl".

 Liebe, Lust und Leid aber auch der eine oder andere Mord: Mit „Im Weissen Hendl“ präsentiert das zum Quartett erweiterte „Hühnchen-Trio“ (von rechts: Sopranistin Gudrun Bär, Berthold Hirschfeld, Ody und Georg Weege) im Hof des Landesmuseums eine höchst unterhaltsame Operetten-Revue. TV-Foto: Dorothee Quaré-Odenthal

Liebe, Lust und Leid aber auch der eine oder andere Mord: Mit „Im Weissen Hendl“ präsentiert das zum Quartett erweiterte „Hühnchen-Trio“ (von rechts: Sopranistin Gudrun Bär, Berthold Hirschfeld, Ody und Georg Weege) im Hof des Landesmuseums eine höchst unterhaltsame Operetten-Revue. TV-Foto: Dorothee Quaré-Odenthal

Trier. (QO) Im "Weißen Rößl" am Wolfgangsee steht, wie man weiß, das Glück vor der Tür: In dem Singspiel von Ralph Benatzky, uraufgeführt im Jahr 1930, finden innerhalb kürzester Zeit Pärchen zueinander und starten in ein gemeinsames Lebensglück.

Im "Weißen Hendl" des "Hühnchen-Trios" Berthold Hirschfeld, Ody (Gregor Köhne) und Georg Weege, das seine Premiere nun im Hof des Landesmuseums erlebt hat, geht es da etwas turbulenter zu.

So ergeben Sänger Berthold Hirschfeld und Sopranistin Gudrun Bär, die das "Hühnchen-Trio" als Gaststar zum Quartett erweitert, ein recht überzeugendes und gutgelauntes Liebespaar. Gemeinsam oder als Solisten präsentieren sie bekannte Musiknummern des "Weißen Rößl" wie etwa "Die ganze Welt ist himmelblau" oder "Es muss was Wunderbares sein", lassen musikalisch kaum einen Wunsch offen. Das Publikum allerdings kommt nicht ohne Lachanfälle davon, was vor allem den feinsinnigen, stilsicheren und gekonnt gereimten Liebesgedichten von Ody (Gregor Köhne) zu verdanken ist. Diese variieren von verträumt-romantisch ("Sollen unsrer Liebe Flügel wachsen") über humorig ("Der Affe hat im Abendrot mit der Giraffe Liebesnot") bis zu schwarzhumorig und manches Mal an Loriot erinnernd, wenn Ody etwa reimt: "Was feucht ist, brennt nur selten - soll ja auch für Gatten gelten" oder "So manche wünscht, dass Rattengift zuweilen auch den Gatten trifft".

Die untreue Ehefrau - deren Schönheit zunächst schwärmerisch beschrieben worden ist - wird mittels eines Tees kurzerhand beseitigt: "Genau wie dich ließ ich ihn ziehn, und was da bitter, war Strychnin." Zu guter Letzt beweist Ody mit "La Le Lu", dass er auch singen kann, und der "Mann am Klavier", Georg Weege, gibt im Laufe der Operetten-Revue ebenfalls zwei Lieder zum Besten.

Nach mehreren Zugaben werden das "Hühnchen-Trio" und Gudrun Bär begeistert entlassen. Im Oktober wird "Im Weißen Hendl" im "SchMIT-Z" zu sehen sein.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort