Liedermacher mal lyrisch mal rockig

Zum zwölften Liedermachertreffen trafen sich zwölf Solisten und Formationen aus der Region im Kulturzentrum Tuchfabrik in Trier. Sie boten einen langen Konzertabend mit einer großen Vielfalt an lyrischen, heiteren, folkloristischen oder rockigen Liedern in verschiedenen Sprachen.

 Mit schwung- und stimmungsvollen Liedern, rhythmisch begleitet auf Weinbergs-Werkzeugen, sorgten die Wengert Stompers (von links Rainer Kochnick, Michael Kreft und Markus Mich) für einen temperamentvollen Ausklang des 12. Liedermacherkonzerts in der Tufa. TV-Foto: Anke Emmerling

Mit schwung- und stimmungsvollen Liedern, rhythmisch begleitet auf Weinbergs-Werkzeugen, sorgten die Wengert Stompers (von links Rainer Kochnick, Michael Kreft und Markus Mich) für einen temperamentvollen Ausklang des 12. Liedermacherkonzerts in der Tufa. TV-Foto: Anke Emmerling

Trier. Das Jahreskonzert der Liedermacher in der Tufa Trier ist schon Tradition, initiiert von Walter Liederschmitt, Kopf der Formation "Woltähr", hat es jetzt seine zwölfte Auflage gefeiert. Dabei wirkten zwölf Barden, Duos und Bands mit, unter denen die Besucher viele alte Bekannte wiedertrafen: Musiker, die seit etlichen Jahren ihren festen Platz in der regionalen Szene haben.

Den Auftakt machte Bänkelsänger Andreas Sittmann mit Chamisso- und Eichendorff-Texten zu Gitarre und Akkordeon-Begleitung von Walter Jäger. Anschließend begeisterten Chris Oberweis, Gründer der Folkgruppe Pipes & Strings, auf der Bouzouki und sein Sohn Valentin, jüngster Musiker des Abends, auf der Querflöte mit Tanz- und Mundartmelodien. Danach prägte über lange Strecken die klassische Kombination Stimme und Gitarre den Abend. Moderatorin Karin Otto erklärte, dass sich die meisten Künstler der in den 1960ern von Leuten wie Joseph Degenhardt oder Hannes Wader begründeten Liedermachertradition verbunden fühlten.

Tatsächlich fühlte man sich bei den Vorträgen von Stefan Backes, Jürgen Trunczik, des Gastes Robert "Gollo" Steffen aus Luxemburg, des Duos Traumzeit aus Katrin Otto und Jürgen Trunczik, aber auch Matthias Weber, der sich statt Gitarre mit der Harfe begleitete, ein bisschen wie auf Zeitreise. Wenn auch nicht politisch-kämpferisch und allenfalls nur ansatzweise sozialkritisch vermittelten ihre Lieder seit jeher mit diesem Genre verknüpfte Inhalte und Botschaften. Appelle an mehr Mitmenschlichkeit, der Traum von einer besseren Welt und einer heilen Seele, starke Gefühle und viele individuelle Erfahrungen äußerten sich teils lyrisch-poetisch verpackt in Hochdeutsch, Mundart oder Luxemburgisch.

Auch Geschichten aus dem Leben fanden ihren Platz, beim Saarburger Original Patrick Ludwig oder in den pointierten Chansons von Dorle Schausbreitner (Gitarre) und ihrem Ehemann Florian (E-Bass), der die zweite Hälfte des Abends moderierte. Diese steigerte sich zu einem temperamentvollen Ausklang mit Beiträgen von Uwe Heil, Woltähr und den Wengert Stompers.

Die Wengert Stompers als Schlusspunkt



Uwe Heil spielte Rockiges zwischen Bruce Springsteen und Bob Dylan aus seiner CD Hold On. Woltähr um Walter Liederschmitt servierte französische und moselfränkische Chansons als mitreißend tanzbare Rhythmen dank Percussion des Brasilianers Diago Oliveira. Daran knüpften die Wengert Stompers mit feuriger Samba auf Weinbergs-Werkzeug und stimmungsvollen Obermosel-Mundartliedern um Wein und Lebensfreude an.

So hat die regionale Liedermacherszene auch beim zwölften Festival ihre Lebendigkeit und Vielgestaltigkeit unter Beweis gestellt.

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