Linke Parolen und kindisches Gekritzel

Trier-Irsch · Durchgestrichene Hakenkreuze, Parolen gegen Nazis und unsinniges Gekritzel: Die Trier-Irscher Fußball- und Tennisanlage wurde von Sprühern heimgesucht, die die Wände der Sporthalle und der Umkleiden mit roter Farbe beschmiert haben. Es ist der zweite Vorfall innerhalb von vier Wochen.

Trier-Irsch. Es geschah in der Nacht, als längst niemand mehr am Trier-Irscher Fußballplatz anzutreffen war. Im Schutz der Dunkelheit rückten ein oder mehrere Täter an, bewaffnet mit roter Farbe. Ohne Respekt vor der Sportstätte, wo jede Woche Hunderte Sportler und Grundschulkinder aus Trier-Irsch, Kernscheid und der Umgebung trainieren. Am Morgen des 11. Juli wurde das Ausmaß der Zerstörung sichtbar: Mehrere Wände des Fußballclubhauses, des Tennisclubhauses, der Karl-Ostermann-Halle sowie des städtischen Umkleidegebäudes waren mit roter Farbe beschmiert. Seitdem zieren durchgestrichene Hakenkreuze, antifaschistische Parolen und Sprüche gegen die Polizei die Fassaden der Gebäude am Sportplatz. Dass es sich um einen gezielten Zerstörungsakt aus der linken Szene handelt, schließt der Vorsitzende des Irscher Sportvereins, Peter Gehlen, dennoch aus: "Das meiste ist kindisches Gekrakel. Ich denke, dass es gelangweilte Jugendliche waren, die etwas versauen wollten."
Kein linker Vandalismus


Auch bei der Trierer Polizei spricht man von "sinnlosen Schriftzügen", die wohl auf einen "Dummejungenstreich" hindeuten. "Der Fall wird nun vom Sachgebiet Jugend bearbeitet", sagt Polizeisprecher Stephan Wagner. Für den Irscher Sportverein ist es bereits der zweite Vorfall innerhalb kurzer Zeit: Vor vier Wochen hatten Sprüher einige am Spielfeldrand aufgehängte Werbeschilder aus Metall beschmiert und so wertlos gemacht. Der Schaden pro Schild betrug um die 1000 Euro, eine Versicherung hatte der Verein nicht.
Dieses Mal liegt der Schaden sogar noch weitaus höher - vielleicht bis zu 10 000 Euro, schätzt Gehlen. Für einen Teil der Kosten muss auch die Stadt Trier aufkommen, da sie die von den Kernscheider Fußballern genutzte Umkleide am hinteren Ende des Hartplatzes besitzt. "Wir hatten die Umkleide erst vor wenigen Wochen neu gestrichen", sagt Werner Stein vom städtischen Sportamt. "Nun kommen wieder mehrere Tage Arbeit und etwa 1000 Euro auf uns zu."
Nach Aussage von Peter Gehlen hat die Polizei eine Sprühdose mit Fingerabdrücken sichergestellt. "Auch wenn es unwahrscheinlich ist, hoffen wir immer noch, den oder die Täter zu finden." Über eine Versicherung denke man nach, sagt Gehlen. "Aber man kann sich auch nicht gegen alles versichern lassen."

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