Linkspartei beschwört Einigkeit

Trotz der Turbulenzen auf allen Ebenen will die Linkspartei im bevorstehenden Landtagswahlkampf geschlossen auftreten und im Trierer Stadtrat das Beste aus ihrer dauerhaft geschwächten Position machen.

Trier. (cus) Wenn von der Linkspartei in Trier die Rede ist, gab es seit einem Jahr fast nur negative Schlagzeilen. Zuletzt verkündete die Landesschiedskommission den Ausschluss des ehemaligen Trier-Saarburger Kreisvorsitzenden Johannes Verbeek wegen parteischädigenden Verhaltens (der TV berichtete). Dagegen protestieren 16 Mitglieder, die eine "offene Diskussion statt Maulkörbe" fordern. Auch gegen den zurückgetretenen Landesvorsitzenden Alexander Ulrich läuft ein Ausschlussverfahren.

In Trier demonstrierten regionalen Galionsfiguren der Partei Geschlossenheit beim Tag der offenen Tür im neuen Wahlkreisbüro der Bundestagsabgeordneten Katrin Werner in der Paulinstraße. "Wer querschießt, schadet dem ganzen Projekt", stellte Bundestagsabgeordneter Thomas Lutze aus dem Saarland fest und erntete große Zustimmung.

Die rheinland-pfälzische Landesvorsitzende Kathrin Senger-Schäfer ließ offen, ob sie beim Parteitag am 13./14. November in Saarburg zur Wiederwahl antreten wird. Für Gastgeberin Katrin Werner bedeutet der Parteiausschluss Verbeeks die Gewissheit, dass es im Trierer Stadtrat keine Fraktion der beiden geben wird. Die Linke verliert dort ihren Status als politische Gruppierung und damit die Mitgliedschaft in den Ausschüssen. "Wir müssen deshalb verstärkt Informationen recherchieren und wollen die Basis intensiver einbinden", kündigte Werner an. Dazu soll das Büro als Anlaufstelle beitragen.

Ehrengast Luc Jochimsen, die im Juni bei der Wahl zum Bundespräsidenten für die Linke angetreten war, sagte krankheitsbedingt kurzfristig ab. Die 74-Jährige versprach aber, ihren Trier-Besuch nachzuholen.

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