Literarische Spätstarterin Rosa Lenz feiert 90. Geburtstag

Trier-Weismark/Lonzenburg · 2003 sorgte sie als literarische Spätstarterin mit ihrem Buch "Erinnerungen an die (gute) alte Zeit" für Aufsehen. Heute, Samstag, feiert Rosa "Röschen" Lenz ihren 90. Geburtstag.

 Rosa „Röschen“ Lenz. TV-Foto: Roland Morgen

Rosa „Röschen“ Lenz. TV-Foto: Roland Morgen

Trier-Weismark/Lonzenburg. Mit 79 erfolgreiche Newcomerin auf dem regionalen Büchermarkt - das war für Rosa "Röschen" Lenz "eines der schönsten Erlebnisse meines Lebens". Und dazu ein ziemlich unverhofftes. Erst mit Mitte 60 hatte sie damit begonnen, ihre Erinnerungen aus Kindheitstagen schriftlich festzuhalten. Anfangs ging es ihr darum, die wissbegierigen Enkel mit Geschichten von anno dazumal zu unterhalten. Aber dann zog das Aufzeichnungsprojekt immer größere Kreise. 2003 veröffentlichte Rosa Lenz auf vielfachen Wunsch und mit Unterstützung der Familie ihr Buch "Erinnerungen an die (gute) alte Zeit" mit den teils amüsanten, teils nachdenklich stimmenden Memoiren vom Leben der einfachen Leute zwischen den Weltkriegen und nach 1945.
Als Rosa Steffen kam sie am 10. Mai 1924 in Lonzenburg zur Welt und verbrachte eine "schöne, ruhige Kindheit" im Pluwiger Ländchen, dem sie sich sehr verbunden fühlt. Mit 16 Jahren kam sie als Haushaltshilfe ins Pfarrhaus St. Josef in Koblenz. Seit über 60 Jahren lebt Rosa Lenz in Trier. 1952 heiratete sie Hans Lenz, einen "echten und guten Trierer Jung" und zog zu ihm an den Bildstock auf der Weismark. Seit 2001 ist sie Witwe.
Die "Erinnerungen an die (gute) alte Zeit" sind Rosa Lenz\' einziges gedrucktes Buch. Sie schreibt immer noch - "weil mich das geistig fit hält". Sie hat die Kriegserlebnisse ihres Mannes aufgeschrieben. Sie weiß davon aus seinen Erzählungen und hat mit ihm die Orte seiner Kriegsgefangenschaft in Frankreich besucht und hält immer noch engen Kontakt mit den Familien der Franzosen, mit denen sich Hans Lenz damals anfreundete.
Die Nachkommen freuen sich auch über kleine Geschichten für den Hausgebrauch aus "Röschens" Feder. So hat sie "Omas Haushaltstipps" aufgeschrieben. Darin geht es unter anderem um Hausmittelchen, die man anwandte, "als man - auch aus Kostengründen - nicht für jedes Wehwehchen einen Arzt konsultieren konnte. Bis in Lonzenburg einer eintraf, konnte es ohnehin ewig dauern …" Zum 90. gratulieren "Röschen" nicht nur die vier Söhne mit Familien: Am Bildstock 47 ist am heutigen Samstag "Tag der offenen Tür". rm.

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