Löwen in Festlaune

Vor 50 Jahren wurde der erste Lions Club in Trier gegründet. Grund genug für 150 Gäste an der Festveranstaltung im Rokokosaal des Kurfürstlichen Palais teilzunehmen. Den Festvortrag hielt der ehemalige baden-württembergische Ministerpräsident Lothar Späth.

Trier. Mit dem Freiburger Helmut Lörscher Jazz Trio war den Veranstaltern ein besonderer musikalischer Coup gelungen, der das Festprogramm mit Jazz-Interpretationen von Bach-Werken gleichermaßen stilvoll und innovativ kleidete.

Der für festliche Veranstaltungen dieser Art stark nachgefragte Rokoko-Saal im Kurfürstlichen Palais war ausnahmsweise kostenlos von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion zur Verfügung gestellt worden. "Und zwar ausschließlich vor dem Hintergrund der sozialen Projekte des Lions Clubs, weltweit und lokal", erklärte Präsident Josef-Peter Mertes. In der Tat stiftet der Lions Club auch seine Jubiläumsgabe an die Allgemeinheit: Ein Bronzerelief, das auf dem Kornmarkt die Stadt in der Übersicht zeigen soll und auch von Blinden ertastet werden kann.

Engagement lässt sich nicht mit Geld aufwiegen



Dieses jüngste Geschenk im Wert von 30 000 Euro, zur Hälfte von der Kulturstiftung Trier finanziert, konnte deshalb finanziert werden, da Lothar Späth auf sein Vortragshonorar verzichtet hatte. Er ging auf die Bedeutung bürgerschaftlichen Engagements ein. Menschen seien darauf angewiesen, dass neben den Leistungen der Gesellschaft auch Einzelne zusätzliche Leistungen erbringen. Das habe der Lions Club Trier dank seines vielfältigen Engagements verwirklicht.

Etwa 600 000 Euro wurden laut Festschrift in den vergangenen 50 Jahren für gemeinnützige Zwecke ausgegeben. Beigetragen haben dazu Aktivitäten wie der jährliche Bierstand beim Handwerkermarkt und die Beteiligung der Damengemeinschaft beim Weihnachtsbasar. Große Unterstützung hat der Lions Club MS-Selbsthilfegruppen zuteil werden lassen. Nicht in Geldwert auszurechnen, aber als unmittelbare menschliche Hilfe einzustufen sind beispielsweise Ausflüge der Damengemeinschaft mit Behinderten oder das Sammeln von Lebensmitteln für die Trierer Tafel. Manfred May, Präsident des Lions Club Trier, ging wie Marina Göbl-Farquharson (Lions Distrikt Deutschland-Mitte-Süd) sowie Michael Baumgartner (Lions Club Solothurn) als Vertreter der 15 anwesenden in- und ausländischen Paten- und Partnerclubs auf die lebendigen Partnerschaften zu anderen Lions Clubs ein. Er verlieh im Namen der Internationalen Vereinigung von Lions Clubs Gründungsmitglied Eberhard Lieschke die Milestone Chevron-Auszeichnung und dem dienstältesten aktiven Mitglied Helmut Achter den Milestone Chevron. Helmut Roth wurde für sein Engagement geehrt. Extra Lions-Club: Die Lions-Organisation wurde 1917 in Chicago gegründet und entwickelte sich nach dem zweiten Weltkrieg im westlichen Europa fort. 1,4 Millionen Mitglieder haben sich weltweit der Nächstenliebe und sozialem Engagement verschrieben. In Trier gibt es den vor 50 Jahren gegründeten Lions Club Trier (70 Mitglieder) und Lions Club Basilika (35 Mitglieder, 1995 gegründet). Der Lions Club Trier unterstützt unter anderem die Brillensammelaktion, Benefizkonzerte, hilft Flüchtlingen, bekämpft Blindheit, unterstützt in Trier die Denkmalpflege und die Theaterfreundegesellschaft, gibt Zuschüsse für Kindergärten, Schulen und Jugendprojekte und hilft weltweit bei humanitären Einsätzen. (gsb)

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