Luft für die Orchideen

Gegen diesen Helfertrupp ist kein Kraut gewachsen: Mitglieder der Bürgerinitiative "Stoppt den Megasteinbruch Südeifel" (SMS) pflegen im August ein Naturschutzgebiet bei Olk. Heute, Samstag, ist der nächste Einsatz.

Welschbillig-Olk. (red) Die Mannschaft der Bürgerinitiative befreite bereits am vergangenen Samstag einen großen Teil der Fläche vom Bewuchs und schuf damit neuen Raum für die am Rechberg wachsenden seltenen Pflanzen. Fast acht Stunden waren die Maschinen in Betrieb und rückten bei Hochsommertemperaturen dem Bewuchs auf den Wiesen zu Leibe. Schnell türmten sich riesige Berge von Grünzeug auf, das Bernhard Wagner mit dem Traktor zur Schnittgutannahme brachte.

Am späten Nachmittag saßen alle verschwitzt und mit roten Köpfen, aber hoch zufrieden zusammen und schauten stolz auf sauber gemähte Flächen des Rechbergs. Vor allem den Initiatoren um Gerd Eiden (Godendorf) war ein Stein vom Herzen gefallen. Niemand hatte vorher so wirklich gewusst, wie viel Arbeit man da eigentlich übernommen hatte und wie effektiv die Helfer arbeiten würden. Aber auf die Aktiven der "Bürgerinitiative für Naturschutz, Tourismus und Naherholung" war (wieder einmal) Verlass. Sie bewiesen eindrucksvoll, dass man nicht nur gegen etwas - nämlich gegen den geplanten Mega-Steinbruch mit Zementwerk in der Südeifel - ist, sondern auch gerne bereit ist, sich für etwas zu engagieren.

Der Einsatz für den Rechberg kam nicht von ungefähr, und die jetzt laufende Aktion geschieht selbstverständlich nicht ohne Beratung und Abstimmung mit Fachleuten. Schon 2008 geriet ein Teil des Röders, das Naturschutzgebiet Rechberg bei Olk, in den Blick. Ein Teil der im westlichen Zipfel liegenden Grünflächen (Kalkmagerwiesen) mit ihrem berühmten Bestand an seltenen Orchideen war in keinem guten Zustand. Da keimte bei SMS-Mitgliedern die Idee: Könnten wir hier nicht die Pflege übernehmen? Dieser Gedanke wurde über Monate weiterverfolgt. Mehrmals trafen sich SMS-Vertreter mit Patrick Jaskowski, Biotopbetreuer des Kreises Trier-Saarburg und der Stadt Trier. Unter anderem organisiert er im Auftrag des Landesamtes für Umweltschutz, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht Pflegemaßnahmen in den Naturschutzgebieten.

Dem ersten Einsatztag sollen an den August-Samstagen weitere folgen. Im Vordergrund steht heute die Mäharbeit, damit die seit dem Wintereinsatz schon wieder kräftig nachgewachsenen Schlehenbüsche noch in der Wachstumszeit zurückgestutzt werden können.

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