Luxemburg will Pendeln leichter machen

Kenn/Trier/Saarburg · Mit Busspuren, neuen Bahnhaltepunkten, Plätzen für Park and ride und einer Straßenbahn will die luxemburgische Regierung den Verkehrsinfarkt durch Berufspendler verhindern. Das hat Infrastrukturminister Claude Wiseler beim Neujahrsempfang der CDU-Kreisverbände Trier und Trier-Saarburg in Kenn angekündigt.

 Internationales Trio: Arnold Schmitt (links), CDU-Kreisvorsitzender Trier-Saarburg, und Triers CDU-Kreisvorsitzender Bernhard Kaster (rechts) im Gespräch mit Minister Claude Wiseler aus Luxemburg. TV-Foto: Friedemann Vetter

Internationales Trio: Arnold Schmitt (links), CDU-Kreisvorsitzender Trier-Saarburg, und Triers CDU-Kreisvorsitzender Bernhard Kaster (rechts) im Gespräch mit Minister Claude Wiseler aus Luxemburg. TV-Foto: Friedemann Vetter

Kenn/Trier/Saarburg. 300 Menschen sind der Einladung zum Neujahrsempfang der CDU am Freitagabend in der Kenner Mehrzweckhalle gefolgt. Kein Wunder, denn die beiden Kreisverbände Trier und Trier-Saarburg machen diesmal gemeinsame Sache, und der Hauptredner ist ein politisches Schwergewicht: Claude Wiseler, Minister für nachhaltige Entwicklung und Infrastruktur in Luxemburg.
"Unsere Region braucht Anschluss", lautet sein Thema. Der 51-Jährige lässt keinen Zweifel daran, dass das Großherzogtum seinen Beitrag dazu leistet. Der Schwerpunkt liege klar auf Investitionen, die den Berufspendelverkehr besser fließen lassen.
Park and ride: Es werden mehrere Plätze gebaut, an denen Fahrer auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen oder Fahrgemeinschaften bilden können.
Busspuren: Alle neun Einfahrtsstraßen in die Stadt Luxemburg und sogar Autobahnen sollen Fahrstreifen für Busse bekommen.
Parkhäuser: In der Nähe des Flughafens Findel plant die Regierung ein riesiges Parkhaus für 4000 Fahrzeuge. Weitere 1000 Stellplätze soll ein Parkhaus im Bereich der Lux Expo bieten.
Bahnhaltepunkte: Zusätzlich zum Hauptbahnhof in Luxemburg-Stadt wird es künftig vier kleinere Bahnhöfe geben, die zudem mit anderen Verkehrsmitteln vernetzt werden.
Straßenbahn: Die Stadt Luxemburg bekommt eine Tram. Am künftigen Bahnhof Rote Brücke werden Bahn und Tram mit einer Art Seilbahn verbunden (der TV berichtete). Dadurch sparen sich viele Pendler den zeitraubenden Umweg über den Hauptbahnhof.
Umgehungsstraßen: Neue Routen sollen den reinen Durchgangsverkehr um die Innenstadt von Luxemburg herumlenken.
Züge: Schon auf die Schiene gesetzt sind die luxemburgischen Züge bis Schweich oder Koblenz, die von der Deutschen Bahn jüngst gestrichene Fernverbindungen teilweise ersetzen.
Der Trierer CDU-Kreischef Bernhard Kaster verweist stolz auf den bevorstehenden Spatenstich zur B-51-Ortsumgehung Konz-Könen. Er mahnt den A-1-Lückenschluss in der Eifel sowie die Nord- und Westumfahrung von Trier als "Schlüsselprojekte" energisch an.
Landesparteichefin schaut vorbei


"Wir werden nicht locker lassen, bis die Verkehrsinfrastruktur in der Region deutlich verbessert wird", bekräftigt Arnold Schmitt, CDU-Vorsitzender Trier-Saarburg. Patrick Schnieder, Generalsekretär der CDU Rheinland-Pfalz, zeigt der Landesregierung die "rote Karte" und fordert: "Die Zweckbindung der Feuerschutzsteuer muss erhalten bleiben."
Musikalische Zwischenspiele bringt der erst 15-jährige Robin Marx aus Kenn, der zum Abschluss das bei CDU-Parteitagen übliche Singen der Nationalhymne begleitet.
Gegen 21.40 Uhr trifft CDU-Landeschefin Julia Klöckner doch noch ein. Sie hat zuvor bei der Vereinigung Trierer Unternehmer mit Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) kontrovers über den Lückenschluss der A 1 diskutiert. Per Funkmikro spricht die 39-Jährige aus der Mitte ihrer Parteifreunde und schickt eine Kampfansage an die rot-grüne Landesregierung.

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