Luxuskarossen im Visier

Vor dem Landgericht Trier hat gestern der Prozess gegen einen mutmaßlichen Serieneinbrecher begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 31 Jahre alten Angeklagten unter anderem vor, für eine Einbruchsserie in Prüm und Stadtkyll im Oktober 2008 verantwortlich zu sein.

Trier/Prüm/Stadtkyll. Auf schöne, hochwertige Autos der deutschen Edelmarken hatte es eine Gruppe von Einbrechern abgesehen, die zwischen November 2005 und Oktober 2008 in Prüm und dem südlichen Nordrhein-Westfalen ihr Unwesen getrieben hat. Um die Fahrzeuge zu stehlen, brachen sie in die Häuser ein, entwendeten die Autoschlüssel und fuhren mit den Autos davon - das so genannte "Homejacking". Auch andere Wertsachen wie Flachbildschirme, Handys und Bargeld ließen die Täter mitgehen.

Sechs Einbruchsversuche in einer Nacht



Insgesamt 16 Einbrüche wirft die Staatsanwaltschaft dem jetzt angeklagten 31-Jährigen vor. Dabei soll er insgesamt einen Gesamtwert von 236 000 Euro erbeutet haben. Außerdem soll er auf der Flucht vor der Polizei andere Verkehrsteilnehmer genötigt und Unfallflucht begangen haben.

In Prüm und Stadtkyll soll der Angeklagte in der Nacht auf den 22. Oktober 2008 zugeschlagen haben. Mit zwei Komplizen sei er gegen 0.30 Uhr in ein Haus im Schneifelweg eingebrochen und habe dabei einen BMW gestohlen, so die Anklageschrift. Gegen 1.55 Uhr schlugen die Einbrecher in der Oberbergstraße zu und stahlen einen weiteren BMW.

Auch ein drittes Haus in der Lenzbrück wurde noch heimgesucht, ehe sie die Serie in derselben Nacht in Stadtkyll fortsetzten. Gegen 3.40 Uhr versuchten die Täter, in ein Haus am Hasenberg einzubrechen, wurden jedoch durch den wachgewordenen Hausbesitzer gestört und flüchteten darauf.

Doch bei zwei anderen Häusern hatten die Einbrecher mehr Erfolg und stahlen Bargeld, Fernseher und Handys im Gesamtwert von rund 6200 Euro. Nur drei Tage später soll der Angeklagte bei einer Verfolgungsjagd mit der Polizei auf der A 3 bei Limburg einen anderen Autofahrer genötigt haben, weil dieser nicht schnell genug die linke Fahrspur freigemacht hatte. Dabei habe er auch die hintere Stoßstange des vorausfahrenden Autos beschädigt und sich unerlaubt von der Unfallstelle entfernt, so die Staatsanwaltschaft.

Im Prozess vor der Großen Strafkammer des Trierer Landgerichts wollte sich der Angeklagte nicht zu den Vorwürfen äußern. Jetzt sollen in neun weiteren Terminen Zeugen gehört werden. Ein Urteil des Landgerichts wird wahrscheinlich nicht vor August fallen.

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