Luxusproblem oder Zerreißprobe

Unverhofft kommt oft: Der bereits voreilig als "Kronprinz" titulierte Bürgermeister Georg Bernarding bekommt im Rennen um die Nachfolge von OB Schröer Konkurrenz aus den eigenen Reihen. Dass sich auch Dezernenten-Kollege Ulrich Holkenbrink um das erste Amt der Stadt bewirbt, dürfte Bernarding erhebliche Bauchschmerzen bereiten.

Denn im Gegensatz zum Saarländer, der kürzlich beim Heuschreck einen wenig geistreichen und intern heftig kritisierten Auftritt hinlegte, verfügt Holkenbrink einerseits über einen in Trier sehr beliebten Namen (dank seines Vaters) und kann andererseits auf eine Hausmacht in der Partei verweisen. Was für die CDU scheinbar ein Luxusproblem darstellt, nämlich die Qual der Wahl zwischen zwei veritablen Kandidaten zu haben, könnte durchaus auch zu einer Zerreißprobe werden. So wird die Öffentlichkeit mit Argusaugen beobachten, ob die beiden Kontrahenten fair miteinander umgehen oder im Kampf um die Macht in Trier schmutzige Wäsche waschen. Offiziell nominieren kann die Union nur einen OB-Anwärter - was die spannende Frage aufwirft, wie sich der Verlierer verhalten wird. Theoretisch besteht die Möglichkeit, mittels der erforderlichen Zahl von Unterschriften eigenständig anzutreten. Das wiederum würde bedeuten, eventuell dem politischen Gegner in die Karten zu spielen. Man muss deshalb kein Prophet sein um vorherzusagen, dass die Parteispitzen alles daran setzen werden, Bernarding oder Holkenbrink spätestens nach dem Mitgliedervotum zum Verzicht zu bewegen. f.giarra@volksfreund.de

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