Mach mal Pause – in Pfalzel
TRIER-PFALZEL. Eine Radtour kann anstrengend sein. Eine kleine Rast zwischendurch gibt dann wieder neue Kraft. Die Freizeitanlage "Palenzia" bietet Radlern und Wanderern am Moselufer ein Plätzchen für die Pause zwischendurch.
Frisch angestrichen strahlen die braunen Holzbänke den Radfahrern am Moselradweg entgegen. Die Sitzgruppe am Pfalzeler Moselufer mit Bänken und Tisch lädt Radfahrer und Spaziergänger zum Verweilen ein. Gleich nebenan können sich die kleinen Gäste auf Spielgeräten austoben. Ins Leben gerufen hat die Rastmöglichkeit "Palenzia" vor zehn Jahren die Gruppe "Pfalzeler Viez". In Eigenarbeit stellten die neun Mitglieder damals die Sitzgruppe, Mülleimer und Fahrradständer auf. "Uns war aufgefallen, dass es auf der Strecke am Moselufer rund um Pfalzel keine Rastmöglichkeit gab", erklärt Alfred Hess, der die Gruppe leitet. Nach sorgfältiger Planung und Absprachen mit der Stadt schritten die neun Männer zur Tat. Innerhalb von zwei Monaten errichteten sie die Freizeitanlage. Durch Spenden von Firmen, Privatleuten und der Gruppe "Pfalzeler Viez" konnten die angefallenen Kosten finanziert werden. Mit der Errichtung der Anlage ist es aber nicht getan. In jedem Herbst baut die Gruppe Bänke und Tische ab, um sie in den Wintermonaten mit einem neuen Anstrich zu versehen und Abnutzungen auszubessern. Im Frühjahr werden die Sitzmöglichkeiten wieder aufgebaut und stehen den ganzen Sommer über den Moselbesuchern zur Verfügung. Im Laufe der Jahre mussten Albert Hess und seine Kollegen auch mit Verlusten kämpfen. "Eine Bank ist uns mal gestohlen worden, und immer wieder werden Bänke, Tische und die Mülleimer mit Graffiti beschädigt", erzählt Hess. Doch die Männer lassen sich davon nicht entmutigen. Die gestohlene Bank wurde ersetzt, und der unerwünschten Farbe rückten sie mit Schwamm und einem neuen Anstrich zu Leibe. Mittlerweile fordert auch ein Schild die Besucher der Anlage zu Sauberkeit auf. "Seit wir das Schild aufgestellt haben, ist es auch viel sauberer", berichtet Rüdiger Frensch. Die Anlage an der Mosel ist nicht das einzige Projekt der Gruppe "Pfalzeler Viez". Alljährlich lädt sie zu ihrem "Viez-Fest" ein. Mit selbst hergestelltem Viez werden die Besucher versorgt. Der erwirtschaftete Gewinn kommt dann unter anderem der Freizeitanlage zu Gute. "Durch das Fest können wir uns selbst finanzieren", erklärt Alfred Hess stolz. Ganz bewusst haben sich die Männer vom "Pfalzeler Viez" nicht zu einem Verein zusammengeschlossen. "Wir sind eine lose Gesellschaft. Bei Vereinen geht alles nach Satzung, bei uns dagegen nach Anordnung", schmunzelt Alfred Hess. Und dadurch halten die neun Mitglieder auch noch mehr zusammen, da ist sich Alfred Hess ganz sicher.